Über zwei Jahre hat es gedauert, bis ein neuer Mondsucht-Sprössling das Licht der Welt erblickt. "Allein unter Schatten" wurde das Kind getauft und ist wie seine älteren Geschwister darauf bedacht, die dunkeln Tanzflächen der Nation zu füllen. Einen ersten Vorgeschmack konnte man bereits bei diversen Printmagazinen bekommen, bei denen zwei Songs auf beiliegenden CDs enthalten waren. Außerdem wurde der Song "Never Again" schon im Vorfeld für den Sampler "GOTH is what you make it -Vol. 3" ausgekoppelt. Mit dem darauf folgenden positiven Feedback startet nun das Album mit einigen Vorschußlorbeeren durch. Mondsucht machen kein großes Tara um ihre Songs. Geradlinigkeit und Tanzbarkeit waren schon seit jeher Mondsuchts Stärken und Schwächen zugleich. Manche finden es zu simpel, andere genial. Bei jedem Album scheinen sich aufs neue die Geister zu scheiden. Zum Glück hat sich die Band davon nie beeinflussen lassen und stets ihr eigenes Ding durchgezogen. So enthält auch "Allein unter Schatten" wieder diese typischen Mondsucht-Songs, die sich stampfend den Weg bereiten und mit elementaren aber sehr eingängigen Melodien schnell hängen bleiben. Dabei haben Astrid, Olaf und Robert auf ihrem dritten Album auch wieder zu dem Orgelsound zurück gefunden, der schon für die erste Single "Der Totentanz" so bezeichnend war. Songs wie "Schattenwelt" oder "Demon Lover", die neben unterkühltem Electro auch noch mit passenden Samples zu überzeugen wissen, machen einfach Spaß. Der verzerrte, fast heisere Gesang tut sein übriges dazu, dem Ganzen noch eine diabolische Note zu geben. Da stört es wenig, dass die Texte keine Bände füllen, sondern eher einfach gehalten sind. Wie schon das letzte Album "Für die Nacht gemacht", lässt "Allein unter Schatten" ein wenig Abwechslung vermissen. Überraschend ist deshalb das Instrumentalstück "Waterfalls", das aufgrund seiner Sanftheit und der fehlenden Beats stark aus dem Album heraussticht. Das lässt gespannt auf das nächste Album warten, das dann vielleicht noch mehr Variationen bietet.