Na endlich ist die neue Minerve CD da! In Russland bereits im Frühjahr veröffentlicht, mussten die deutschen Fans ein halbes Jahr länger zu warten um das Album in den Händen halten zu dürfen, das so einfach – genau wie das erste Pet Shop Boys Werk – mit ‚Please’ betitelt ist. Die heimische Edition enthält einen neuen Bonustrack, wobei die Ostpressung drei Mixes mehr aufweisen konnte. Sehr etabliert und gefestigt wirkt der neue Output der Band beim ersten Hinhören. Fast schon ein wenig vorhersehbar, könnte man denken. Ach so, Olaf Wollschläger hat auch seine Finger im Spiel. Kein Wunder dass man sich hier auf hohem Produktionslevel befindet. Inzwischen können sich die vier Jungs durchaus mit der Riege der hohen Elektropopper messen. Der Gesang kommt ohne Patzer, die Melodien nehmen den Hörer mit und auch die nahezu vollelektronische Instrumentierung hat was! Neue Nuancen wie ein sequenzerlastiger Schluss bei ‚Every Day’ oder ein Vince Clarke Übergang bei ‚Down To The Ground’ halten den Hörer bei der Stange können mit einer knappen Stunde sauberem Pop begeistern. Nach wie vor ist Minerve etwas für die romantischen Synth-Mitwipper, diese werden aber mit dem inzwischen dritten regulären Album bestens abgeholt. Traurige Klavier-Balladen wie ‚You Don’t Know Me’ klappen da genauso wie das tanzbare ‚Hold Me Tight’. Der Blick in die 80er-Synthwelt ist bei ‚Please’ überflüssig, vielmehr wurde darauf geachtet zeitgemäß und modern zu klingen. Und so kann man der Band nur gratulieren zu einer soliden, wenngleich auch vielleicht stellenweise zu stark durchgeplanten Veröffentlichung gratulieren.