Die Schweizer Formation veröffentlicht mit „Blut & Spiele“ ihr zweites reguläres Album. Bereits nach dem ersten Quer-Hören wird der musikalisch-konzeptionelle Grundgedanke deutlich: Electro meets Techno-Metall mit ner Prise NDW-Synthpop. Gesungen bzw. gesprochen wird mit Ausnahme von drei Tracks auf deutsch. Schubladen öffnen sich wie von selbst, Goethes Erben, Relatives Menschsein (Gesang), Welle Erdball (Synth-Anleihen), Rammstein (ob des rollenden „rrrrr“), E-Craft,... Ob das nun gut oder auch nicht so gut ist, soll ich an dieser Stelle herausfinden. Leider ist ausgerechnet die angesprochene musikalische Konzeption so gar nicht meins. Vor allem die ersten 4 Tracks sind opulent ausgestattet mit den „Happy Beats“ aus den vergangenen Tagen der Achtziger. Im Gegensatz dazu die bedeutungsschwangeren, plakativ düsteren Texte. Einen interessanten Bruch liefert die Platte mit Track 6 (Teenage Years). Der Song ist der erste mit englischem Text, die Vocals werden von der Gastsängerin Alev Emine übernommen. Der Song ist ruhiger, dennoch tanzbar, die Synthies harmonischer kombiniert, Echo-Effekte und die im Hintergrund arrangierte wispernde Stimme von Michel sorgen für wohligen Schauer und bei meinem CD-Player für die Endlosschleife. Danach wird es in der Musik brachialer, aber nicht überzeugender. „Maschinenstaat“ mit treibenden, stampfenden Beats, gefolgt von „Anyones Daughter“. Bei diesem Track fällt auf, dass die Texte in deutsch „besser“ zu der Band passen, wenngleich Ausflüge in andere Sprachen und die Arbeit mit Gastsängern das Gesamtbild auflockern. Schlussendlich bin ich mir ziemlich sicher, dass diese Band eine zahlenmäßig nicht unbedeutende Hörerschaft in ihren Bann ziehen kann. Insgesamt gibt es drei Sterne, die sich folgendermaßen ergeben: zwei Sterne für die Platte und somit auch für das Engagement einer jungen Band, von der wir bestimmt noch einiges hören werden, dann noch jeweils nen halben in Erwartung eines Live-Auftrittes und Sympathiebekundung für die Schweiz!