Bei dem vorliegenden Album „The Secret Of The Silver Blades“ der österreichischen Formation Loomlight bin ich mir immer noch nicht ganz schlüssig, wo ich diese Scheibe, oder besser: diese Art der Musik einordnen soll... Laut Aussage der Band ist „The Secret Of The Silver Blades“ der erste Teil einer geplanten Trilogie, die zusammen eine abgeschlossene Geschichte namens „A Loom Full Of Light“ (Ein Webstuhl voll Licht) ergeben soll. Demgemäß sind die 14 Tracks auf dieser CD als einzelne Episoden auf einer „Suche, die eine Reise wurde“ (Zitat Loom Light) zu sehen. Einzelne Songs beschreiben verschiedene Figuren dieser Handlung. Befaßt man sich näher mit den Figuren bzw. der Story, mag einem diese ziemlich abgedreht vorkommen; mir geht's zumindest so. Die Figuren bzw. Episoden erinnern stark an abgefahrene Comic Strips, der deutsche Teil der Texte ähnelt denen aus besten NDW-Zeiten. Auch die Interpretation dieser Texte erinnert an die Neue Deutsche Welle, allerdings bei den deutschen Songs mit deutlich österreichischer Dialektfärbung, was durchaus einen gewissen Charme verströmt. Die Begleitung ist meist gitarrenbetont, wobei sich Gitarrist Brain Slade als sehr wandelbar zeigt, reichen seine Künste von härteren Riffs bis zu beinahe schon hippiemäßigen Akkorden. Beschreiben kann man die Musik von Loom Light kaum. Was zu Beginn relativ rockig daherkommt, wandelt sich im Verlauf des Albums zu einem bunten Mix verschiedenster Stilrichtungen. Wie gesagt, ich weiß nicht so genau, wo ich Loom Light einordnen soll. Ist das alles wirklich ernst gemeint oder eine Persiflage auf gewisse Eigenheiten der schwarzen Szene? Ich persönlich tendiere zu letzterem. Die vier Sterne gibt's deswegen auch nicht aufgrund der Musik, sondern wegen der Originalität und weil diese Scheibe das Schrägste ist, was sich bisher in meinem CD-Player drehte.