Merch, Macht und Missmut: Das Ich rechnen via Facebook mit US-Politik ab

Merch, Macht und Missmut Das...

Manchmal denkt man, das größte Drama für einen Gothic-Fan wäre, wenn beim Festival das Bier warm ist oder der Nebelwerfer den Geist aufgibt. Doch weit gefehlt: Jetzt kommt die Realität mit einer Steuerfaust aus dem Off – und zwar dank eines Mannes im Weißen Haus, der eher an einen schlecht gelaunten Alleinunterhalter erinnert, der partout nicht von der Bühne gehen will. Seine neueste „Executive Order“ klingt nach großem Kino, ist aber in Wahrheit eine ziemlich billige Produktion, in der am Ende die Fans die Rechnung zahlen.

Das Ich haben ihre Meinung dazu vor einigen Tagen über Facebook kundgetan – und wir finden, das sollte ruhig jeder wissen. Schließlich betrifft es nicht nur US-Fans, die plötzlich tief in die Tasche greifen müssen, wenn sie Merch aus Europa ordern. Vinyl bleibt (noch) verschont, aber Textilien wie Shirts, Hoodies und Girlie-Tops stehen nun auf der schwarzen Liste der Zollbeamten. Das bedeutet: Auf jedes geliebte Stück Bandgeschichte kommen zusätzliche Gebühren, die einem die Lust am Bestellen gründlich verhageln können.

Die Band erklärt nüchtern: Was als Schutz der Steuerzahler verkauft wird, ist nichts anderes als ein Taschenspielertrick, bei dem am Ende die Fans zur Kasse gebeten werden. Die scheinbare Lösung – Bestellungen als Geschenk deklarieren – funktioniert nur bis 100 Dollar. Danach schlägt das Zollsystem gnadenlos zu, und aus einem Bandshirt wird eine Art Strafzettel fürs Fan-Sein.

Doch Das Ich belassen es nicht bei einer Zollwarnung. Mit scharfem Ton erinnern sie daran, dass solches rückwärtsgewandte Politikdenken längst nicht nur die Musikszene betrifft. Sie sprechen von kolonialen Reflexen, vom eisigen Zugriff moderner Überwachungsstrukturen und ziehen eine Linie zu Niemöllers mahnenden Worten aus der deutschen Geschichte: Wer schweigt, wenn andere betroffen sind, steht am Ende allein da, wenn er selbst dran ist.

Und wer weiß – vielleicht liest ja auch der eine oder andere Trump-Wähler mit und überlegt sich beim nächsten Mal, wo er sein Kreuzchen setzt. Bis dahin bleibt die bittere Erkenntnis: Politik macht auch vor der schwarzen Subkultur nicht Halt, und manchmal entscheidet nicht das nächste Konzert, sondern das nächste Paket, ob man den Preis für ein T-Shirt oder für ein absurdes System zahlt.

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