Manche feiern 30 Jahre mit Sekt, Häppchen und Krawatte – 'Memories Of A Lost Soul' zelebrieren ihr Bandjubiläum lieber mit Blastbeats, Growls und einer ordentlichen Portion finsterem Bombast. Am 13. Juni erscheint ihr sechstes Studioalbum Songs From The Restless Oblivion – ein klangliches Ungetüm, das sich so kompromisslos durch Death, Black und Gothic Metal fräst, dass selbst der Sensenmann anerkennend nicken dürfte.
Mit dem neuen Album erreichen die italienischen Extreme-Metal-Veteranen ein bisher unerreichtes Maß an klanglicher Reife, ohne dabei ihre bissige Aggression zu verlieren. Statt stumpfer Genre-Schubladen servieren Memories Of A Lost Soul eine düster-vertrackte Melange aus symphonischem Grauen, progressiven Strukturen und morbider Eleganz. Von der donnernden Wucht eines „Immortal Rites“ bis zur beklemmenden Schwermut in „Melancholy Of The Endless Night“: Hier wird kein emotionaler Stein auf dem anderen gelassen.
Produziert wurde das Ganze im bandeigenen Lost Soul Studio, mit Buzz an den Reglern – der nicht nur seit Urzeiten Gitarre und Gesang übernimmt, sondern inzwischen auch zum Toningenieur des Schreckens avanciert ist. Neu im Line-up: Keyboard-Wesen Dysphoria (nomen est omen) und Tieftöner Taz, die sich neben Schlagwerker Noxifer hervorragend in das finstere Klanggefüge einfügen. Das Artwork – ein weiterer düsterer Blickfang – stammt übrigens von Drummer Noxifer selbst. Der Mann kann offenbar nicht nur mit Sticks umgehen, sondern auch mit Photoshop oder Pentagrammen. Oder beidem. Die elf Tracks klingen, als hätte man Rotting Christ, Dark Tranquillity und Cradle Of Filth in einen schwarzen Abgrund geworfen – und ihnen Mikrofone hinterher.
Wer die Band bereits seit ihren Anfängen begleitet, wird sich zu Hause fühlen – für alle anderen gilt: Wer sich in düsteren Gefilden zwischen Blast, Barock und Black Metal wohlfühlt, sollte Songs From The Restless Oblivion unbedingt vormerken.
Memories Of A Lost Soul melden sich zurück – düsterer, wuchtiger und melodischer denn je

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