Massiv in Mensch - Clubber Lang

Massiv in Mensch waren mir bisher nur ein Begriff im Zusammenhang mit diversen Remixarbeiten für unter anderem Psyche und T.H. Industry. Das Debüt "Belastendes Material" und die Veröffentlichungen "Die Rein" und "Menschdefekt" sind quasi einfach an mir vorbeigegangen. Da das nun vierte Album "Clubber Lang" ins Haus geflattert ist, steht dem direkten Kennenlernen allerdings nichts mehr im Wege. Vorweggenommen: Clubber Lang ist ein eingängiges, fast durchgängig tanzbares Album geworden, welches es versteht über die 15 Titel einen ganz besonderen Charme zu versprühen. Eine abwechslungsreiche Kombination aus Freude, Tanzfeeling und Humor, die nicht nur die Massiv in Mensch Fans erreichen und beeindrucken sollte, sondern durchaus auch die über-den-Tellerrandgucker begeistern kann. Den Hörer erwartet ein Soundgemisch aus Electro, Future-Trance und reichlichen Raveelementen. Gastmusiker und Sprecher erweitern das Repertoire von Daniel Logemann, Mirco Osterthun und der neuen Sängerin Anna-Maria Straatmann. So eröffnet Ecki Stieg (Grenzwellen) das Intro "In Mensch", Sven Enzelmann (Promise) übernimmt das Singen beim U2 Cover "Sunday Bloody Sunday" und Falk Merten spricht den Abschlusstrack "Offenes Schuhwerk". Neben dem U2 Cover befindet sich noch ein weiteres Cover auf diesem Album: Sandra's "Around My Heart". Beide Versionen zeigen wie vielschichtig Massiv in Mensch agieren und wie sie es schaffen den Songs ihren eigenen Stempel aufzudrücken. Eine kleine Neuerung: Daniel Logemann selbst übernimmt das Singen und macht dabei gar keine schlechte Figur. Keine Verzerrungen, keine Tricks - Daniel Logemann pur. ("Green", "Einen Augenblick") "Klang der Unsterblichkeit" lockt mit schnellen, eingängigen Beats, während "Hass Kot" dunkel und provokant droht. Das Titelstück Clubber Lang ertönt überraschend mit viel Kreativität und Energie. Samples, schnelle und wirre Beats und angenehm melodische Linien wechseln sich ab. Aus der Helium Vola Nummer "Selig" wurde ein dynamischer Trance-Club Hit und mit "Bitterfeld", "Toast" und "History" rollt eine mächtige Welle aus clubtauglichen Tanzmaterial an, wobei "Toast" hier alle Daumen hoch bekommt! Zum Schluss klären uns MiM zusätzlich noch über die "perverse Kultur des offenen Schuhwerks" auf und weisen drauf hin: "dass offenes Schuhwerk die Potenz des Mannes erheblich mindert." Also, Flip Flops wegschmeißen und "Clubber Lang" kaufen!

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