Datafreq - Fun for the Whole Family

Los ging alles mit zwei Balken und einem quadratischen ‚Ball’, der von einer Seite des Bildschirms auf die andere und dann wieder zurück geschickt wurde. Das ganze fand man so interessant, dass Thomas Gottschalk sogar eine Sendung dazu machen durfte: ‚Telespiele’. Mit was man die Community damals noch begeistern konnte… In wenigen Jahren entwickelte sich das ganze jedoch schnell weiter und man war bei den ‚Arcade-Games’ angekommen. Tetris, Bats, Pac Man und Konsorten in großen Spielautomaten mit echten Joysticks und schlechter Graphik begeistern noch heute eine Menge Leute, die sich dieser Zeit mit Emulatoren am PC erinnern… Begleitet wurden die Spiele oft von elektronischen Soundthemen, insbesondere auf den Home-Varianten, wie dem hier unvergesslichen Atari. Diese kleinen Melodien sind das Vorbild für die Songs von Datafreq (sprich Data-Freak). Natürlich bedient sich Dave Rout, ein alter Hase der elektronischen Musik (u.a. war er Mitglied bei Rational Youth), auch der heutigen Technik um das Dargebotene nicht ganz so lo-fi erscheinen zu lassen, die grundlegenden Zutaten haben sich allerdings nicht verändert. Viel konsequenter als die Kollegen von Welle Erdball oder Thermostatic reichen Datafreq jedoch Instrumentals bzw. Darbietungen mit Samples oder Vocals aus dem Vocoder, um seine Botschaft zu transportieren. Lediglich ‚Shilouette City’ und ‚Diskophonic’ enthalten an Kraftwerk bzw. Telex erinnernden Gesang. Simple gestrickte Beats und einfache Melodien machen die Stücke aus, so abwertend das klingt, so gut gefällt es schon beim ersten Hinhören. Zu den Höhepunkten des heiter beschwingten Computer-Stelldicheins gehören ‚I desire’, das weniger ausgeschmückt als die anderen Songs, durch seine Minimalität besticht, das tanzflächenfüllende ‚Diskophonic’ mit Staccato-Basslauf oder die Ode an Claudia Brückens Lippen mit hinreißender Hookline. Erstaunlich authentisch und zeitgemäß zugleich mag ich die niedlichen, unbeschwerten Kompositionen nicht mehr aus meinen Gehörgängen spülen. Eine erfrischende Erinnerung an den bunt-pixeligen Fetisch der 80er-Jahre Jugend.

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