Barbara Teicher und Philipp Münch müssen wohl nicht mehr vorgestellt werden, denn beide dürften ob ihrer zahl- und erfolgreichen Projekte bekannt sein. Auf "Zeitsprung" widmen sich die beiden ganz ihrer selbst, also dem, was sie zu den Personen gemacht hat, welche sie jetzt sind, was sie in ihrer Kindheit inspiriert bzw. beeinflusst hat. Unweigerlich kamen die beiden hierbei auf Märchen, jene Erzählungen, die mündlich weitergegeben und erst nach hunderten von Jahren schriftlich festgehalten wurden. Ein verträumter Track namens "Mermaid" eröffnet die Zeitreise, "Krabat" bringt das Ganze schon etwas durcheinander und bei "Das kalte Herz" werden dem Ambient-Gewand leichte Elektrosequenzen beigemischt, was den Track zu einem wahren Hörgenuss werden lässt. "Herr der Berge" kommt etwas rauer daher und malt sofort das Bild einer kalten, windigen Berglandschaft in Kopf - einfach eine herrliche Klangmalerei, die Mandelbrot hier auf perfekte Art und Weise erschaffen. Durch den Elektrobeat sieht man die Hexen beim nächsten Track dann auch tatsächlich auf dem Blocksberg tanzen. "Dornengestrüpp" zeigt dann auch, wie vielschichtig und eingängig Ambient sein kann. Die beiden Künstler ziehen alle Register Ihres Könnens und Ihrer reichhaltigen Erfahrung was die folgenden Tracks "Feentanz" und "The boy with the red Balloon" eindrucksvoll widerspiegeln. "Again into the Catacombs" bringt das Ganze teilweise in eine Elektro-Ecke, bevor "Zauberwald" selbigen wieder perfekt mit ambienten Flächen beschreibt. "Eisenhans" schließt "Zeitsprung" gekonnt vielschichtig und eindringlich mit ruhigen Klängen ab. Auf "Zeitsprung" bieten Mandelbrot dem Hörer eine wahrlich märchenhafte Welt, zeigen aber auch, dass nicht alle Märchen die pure Freude sind. Barbara und Philipp schaffen es, den Hörer an den jeweiligen Ort des Geschehens zu versetzen, den sie musikalisch erschaffen und beschreiben. "Zeitsprung" ist ein wirklich außergewöhnliches Album, welches sich zu entdecken lohnt.