Lange angekündigt, heiß erwartet und endlich da: Construct – das erste von zwei neuen Studioalben, mit denen VNV Nation das Jahr 2025 musikalisch auflädt. Wer die letzten Monate nicht unter einem algorithmusfreien Stein gelebt hat, wusste längst, dass da etwas Großes kommt. Jetzt ist es soweit – zehn neue Tracks, ein durchdachtes Konzept, viel Gefühl und (Achtung!) ein Artwork, das Diskussionen auslösen dürfte.
Denn bevor auch nur ein Ton erklingt, steht man erstmal vor dem Cover. Und fragt sich: Ist das Kunst oder kann das weg? Construct kommt im sogenannten Codebuch-Stil – was bedeutet: Der Albumtitel und Bandname sind nur durch ausgestanzte Löcher auf der Hülle sichtbar, ein bisschen wie ein musikalischer Adventskalender ohne Schokolade, aber mit kryptischer Botschaft. Als ich das Teil zum ersten Mal sah, dachte ich kurz, ich hätte aus Versehen die Verpackung falschrum gehalten.
Ich gebe offen zu: Das Design spricht mich nicht an. Gar nicht. Es wirkt wie der Versuch, dem Buchstaben-Chaos ein edles Konzept überzustülpen – leider mit begrenztem Erfolg. Aber, und das ist wichtig: Hat man das physische Release erst mal in der Hand, offenbart sich eine gewisse Logik in der Zweidimensionalität. Man erkennt, was es eigentlich sein will. Und plötzlich ist man fast versöhnt – also nicht wirklich, aber man zuckt beim Anschauen nicht mehr jedes Mal zusammen. Schön? Für mich immer noch nicht. Aber immerhin interessant genug, um beim nächsten Stammtisch für Gesprächsstoff zu sorgen.
Erhältlich ist das Ganze als Digipak-CD, als schwarzes Doppelvinyl und – für die wirklich stilbewussten Sammler*innen – als limitiertes weißes Doppelvinyl. Verpackt in der Lochhülle deluxe. Und das Beste: Construct ist erst der Anfang. Im späten Frühjahr folgt Destruct, das als Gegenstück zum jetzigen Release geplant ist. Die Strategie dahinter wirkt wie eine Mischung aus philosophischer Reflexion und Konzeptkunst: Erst bauen, dann zerlegen – wie eine IKEA-Kommode, nur mit mehr Gefühl und besserem Soundtrack.
Wie gut Construct musikalisch funktioniert, ob die Songs uns umhauen, einlullen oder einfach zum Nachdenken bringen – das erfahrt ihr bald in unserem ausführlichen Review auf medienkonverter.de. Bis dahin gilt: Durchatmen, Cover anglotzen, Album sezieren.
Medienkonverter.de
Löcher mit Konzept: VNV Nation bauen 2025 mit Construct vor

Der Rote Tod tanzt mit: Feuerdorn liefern opulentes Poe-Musikvideo

Wer denkt, das Mittelalter wäre längst Geschichte, hat 'Feuerdorn' noch nicht erlebt. Die Band beweist mit ihrem neuen Musikvideo zu Der Rote Tod, dass barocke Pracht, finstere Symbolik und epische Musik zu einem berauschenden Gesamtkunstwerk verschmelzen können – ganz ohne Zeitreise, aber mit jeder Menge Atmosphäre. Inspiriert von Edgar Allan Poes gleichnamiger Kurzgeschichte, erschaffen sie ein bildgewaltiges Mini-Drama, das düster, eindrucksvoll und tragisch zugleich ist.Schon der Einstieg ins Video lässt keine Zweifel: Hier wird nicht einfach nur musiziert – hier wird erzählt, zelebriert, ...