Wer denkt, das Mittelalter wäre längst Geschichte, hat 'Feuerdorn' noch nicht erlebt. Die Band beweist mit ihrem neuen Musikvideo zu Der Rote Tod, dass barocke Pracht, finstere Symbolik und epische Musik zu einem berauschenden Gesamtkunstwerk verschmelzen können – ganz ohne Zeitreise, aber mit jeder Menge Atmosphäre. Inspiriert von Edgar Allan Poes gleichnamiger Kurzgeschichte, erschaffen sie ein bildgewaltiges Mini-Drama, das düster, eindrucksvoll und tragisch zugleich ist.
Schon der Einstieg ins Video lässt keine Zweifel: Hier wird nicht einfach nur musiziert – hier wird erzählt, zelebriert, inszeniert. In der prunkvollen Kulisse eines Schlosses flackern Kerzen, Ballgäste in kunstvollen Masken drehen sich zu höfischer Musik. Inmitten der Festgesellschaft: Carina Burana, Sängerin und Gastgeberin in einer Person, charmant, stolz, beinahe übermütig. Sie ruft zum Tanz – aber wir wissen es besser. Denn der erste düstere Ton und die leicht schiefe Idylle verraten bereits, dass dieses Fest nicht mit einem Dessert, sondern mit einem Drama enden wird.
Pünktlich zum Glockenschlag erscheint er dann, der ungebetene Gast: eine vermummte, stumme Gestalt, die durch das Fest schreitet, als würde sie schon alles besitzen. Die Musik schwillt an – Sackpfeifen, Trommeln, dramatische Chöre – und die Spannung steigt. Die Ballgäste frieren ein, alle Blicke richten sich auf die Erscheinung. Was folgt, ist ein letztes Duett zwischen Leben und Tod, zwischen Gastgeberin und Gevatter – ein Tanz, der zugleich Anklage und Akzeptanz ist.
Feuerdorn gelingt hier das Kunststück, eine bekannte literarische Vorlage nicht nur nachzuerzählen, sondern sie in einen musikalisch-theatralischen Rausch zu übersetzen. Die Musik ist dabei alles andere als bloß begleitend – sie ist das emotionale Rückgrat, sie erzählt, steigert, lässt erschauern. Die eindrucksvolle Lichtregie, das historische Setting und die barocke Farbpalette tun ihr Übriges, um aus dem Video ein kleines Epos zu machen.
Mit Der Rote Tod präsentieren 'Feuerdorn' bereits das dritte Musikvideo zum aktuellen Album Fluch und Segen, das im Juli 2024 erschienen ist. Wer sich also nach diesem morbiden Maskenball künstlerisch weiter verführen lassen möchte, findet das Album auf allen gängigen Streaming-Plattformen oder ganz standesgemäß im Shop von 'Pretty noice records' – vielleicht ja auch mit passender Maske zum Nachstellen.
Der Rote Tod tanzt mit: Feuerdorn liefern opulentes Poe-Musikvideo

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