Es ist also wieder soweit: 'Der Weg Einer Freiheit' haben sich zurückgemeldet – und zwar nicht mit einem lauwarmen Zwischenstand, sondern mit einer Single, die den passenden Titel „Marter“ trägt. Am 21. August 2025 veröffentlicht, ist der Song der Opener des kommenden sechsten Studioalbums Innern, das sich mit nicht weniger als der ganzen Palette menschlicher Zerreißproben beschäftigt: Einsamkeit, Auflösung, Schmerz und der kleine Funken Hoffnung, dass sich hinter der Dunkelheit doch ein Ausgang auftut.
„Marter“ beginnt mit einer beinahe trügerischen Ruhe, als wollte die Band kurz Rücksicht auf die Nerven der Hörer*innen nehmen, bevor Nikita Kamprad und Nicolas Rausch ihre Gitarren in ein Tremolo-Gewitter verwandeln. Schlagzeuger Tobias Schuler feuert Blastbeats, die den Kreislauf zuverlässig in Richtung Herzinfarkt treiben, während Alan Noruspur mit seinem Bass dafür sorgt, dass alles nicht völlig im luftleeren Raum zerplatzt. Kamprads Stimme schwankt zwischen flehenden Schreien und resigniertem Flüstern – eine Kombination, die jeden gemütlichen Feierabendtee spontan in eine existenzielle Krisensitzung verwandelt.
Textlich wird es nicht weniger eindringlich. Von brennenden Kehlen, zerfallenden Stimmen und dem Sog der Sterne ist da die Rede. Wiederholt wird beschworen: „Nimm sie alle, meine Schreie…“. Ein Satz, der gleichzeitig klingt wie das letzte Flehen eines Sterbenden und wie die nüchterne Feststellung eines Menschen, der endlich alles loslassen will. Schmerz ist hier kein Ende, sondern ein Durchgang – ein Übergang in etwas Größeres, vielleicht auch nur ein kosmisches Nichts. Visuell haben sich 'Der Weg Einer Freiheit' Verstärkung geholt: Riivata Visuals haben das Lyric-Video gestaltet, das den Song mit abstrakten Bildern, Texturen und einer bedrückenden Ruhe begleitet. Wer schon beim bloßen Hören Gänsehaut bekommt, kann sich im Video direkt von der Musik verschlucken lassen.
„Marter“ ist damit mehr als ein Vorbote – es ist das Aufstoßen der Tür zu einer Welt, in der Leiden nicht nur ertragen, sondern in Schönheit verwandelt wird. Und ja, das Album Innern dürfte alles andere als leichte Kost werden. Aber wer hätte bei dieser Band bitte etwas anderes erwartet?
Leiden als Kunstform – Der Weg Einer Freiheit präsentieren „Marter“

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