Drone Doom aus Idaho: Old Year veröffentlichen ihr finsteres Debüt

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Neues aus dem Land, in dem der Präsident gerade ein Kaspertheater aufführt, das selbst Punch & Judy neidisch machen würde – und Idaho applaudiert im Takt. Während dort politische Grotesken die Schlagzeilen bestimmen, brüten im Untergrund von Boise weitaus ernstere Dinge: Die Jungs von 'Old Year' haben beschlossen, dass die Menschheit dringend noch ein bisschen mehr Schwärze und Schwermut vertragen kann. Am 24. Oktober 2025 erscheint über Apocalyptic Witchcraft ihr Debütalbum No Dissent – ein Werk, das klingt, als hätte Orwell den Soundtrack zu seinem eigenen Albtraum geschrieben.

Seit 2017 geistert die Band durch die Schatten der US-Undergroundszene, anfangs noch als obskures Duo, mehr Gerücht als Realität. Erst 2021 wagte man den Gang ans Tageslicht, oder besser: auf die Bühne, und schleuderte der post-pandemischen Welt einen Sound entgegen, der irgendwo zwischen sterbender Sternenexplosion und rostendem Heizkessel pendelt. 2023 erschien dann die erste Veröffentlichung, ein zehnminütiger Monolith, der in aller Ruhe die Menschheit zu Grabe trug. Ein Ozean entfernt hörte das britische Label Apocalyptic Witchcraft genauer hin und befand: diese „einzigartig trostlose Stimme“ gehört unbedingt unter Vertrag.

No Dissent ist nun die Konsequenz – vier Stücke von titanischem Gewicht, die wie eine Steinskulptur auf die Brust drücken. ‘Death Frequency’ eröffnet mit einem Drohnengewitter, das klingt, als hätten die Verstärker Fieberträume. ‘Rotting Illusion’ macht das, was der Titel verspricht: er löst Illusionen auf, bis nur noch Leere bleibt. ‘Mechanical Birth’ schleppt sich mit Haken durch den Hörerraum, unentrinnbar, ein Maschinenwesen im Zeitlupentempo. Und ‘Lock Step’ schließlich legt die Krone der Unerbittlichkeit auf, so monumental, dass man nach dem letzten Ton erstmal ernsthaft überlegt, ob Bewegung überhaupt noch möglich ist.

Verpackt in Artwork, das so trostlos wie faszinierend ist, lässt No Dissent keine Luft zum Atmen, keine Hoffnung auf Erleichterung. Aber genau darin liegt der Reiz: dieses Album ist ein schwarzer Magnet, der süchtig macht. Man geht geschwächt hinaus – und will sofort zurück in den Abgrund.

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