Es wurde ":Licht!:" Das vierte Album von Leger des Heils leuchtet seit einigen Tagen in den Regalen gut sortierter Händler, die meisten werden aber wohl nur über Internetshops die Erleuchtung erstehen können. Gleich vorweg: Tut es! Eine Entwicklung hat stattgefunden. Keine große und alles Bisherige in Frage stellende, doch das pathosgeladene Projekt hat in den letzten 4 Jahren eine Entwicklung erlebt, die gut tut. Auf dem 2008er "Memoria" war alles am Projekt Liebgewonnene zur Perfektion getrieben worden, doch eine gewisse Starre barg auch die Gefahr, auf Dauer nicht mehr reizen zu können. Nach etlichen Durchläufen erweist sich ":Licht!:" als genau der richtige Schritt. Nach dem obligatorischen Intro "Klang der Freiheit I" beginnt man noch ganz und gar typisch für Leger des Heils. Pathos in Wort und Ton, Akkordeon, Akustikgitarre und Trommeln – das ist so Leger des Heils und einmal mehr mitreißend. Doch dann: "Peaceful hours" (ja, es wird wieder mit englischen Texten geliebäugelt) ist ein zuckersüßes und wundervolles Folkstück mit großartiger Keyboardbegleitung, das ganz ohne Pathos auskommt. "Stirb und werde" ist auch eher ruhig gehalten und verzaubert mit einer schönen Gesanglinie im Refrain. "Sacrum" geht stiltechnisch ein wenig in die fast schon harsche Richtung :Sonne Hagal: (musikalisch!). "Zeitenwende" wieder ganz typisch. "Solitude" ist fast schon spröde und "Adieu!" erinnert stark an das Ian Read Projekt Fire & Ice (musikalisch!). Schließlich endet das Album mit "Klang der Freiheit II". Eine für Leger des Heils untypische Leichtigkeit und Sanftheit (in der Grundstimmung) zusammen mit den beschriebenen Klangerweiterungen machen aus ":Licht!:" das sowohl abwechslungsreichste und leichzeitig stimmigste Album der Bandgeschichte. Man hat nicht nur das eigene Musikbild perfektioniert präsentiert wie auf "Memoria" sondern gleichzeitig Raum für eine Zukunft gelassen, die nicht eindimensional ist. Der Zielgruppe gebe ich eine dringende Kaufempfehlung mit auf den Weg in die Läden – alles darunter würde dem Album nicht gerecht werden.