Auch zum 40ten Geburtstag von Claus Larsen, im November 2007, wollte sein Label Alfa Matrix etwas Geld verdienen und so erschien der erste Teil eine Re-Release-Reihe seiner älteren Scheiben. Aber um „Retention No.1“ auch für Besitzer der orginal Pressungen interessant zu machen wird nicht nur ein Re-Master der „Pleasure of Penetration“ in das Paket gelegt sondern ein Bündel Remixe – Larsen selbst hat sich seine alten Tracks zur Brust genommen und sie in ein neues, modernes und seinem jetzigen Sound angepassten Gewand gesteckt.

„The Pleasure of Penetration“ erschien erstmals 1989 und war ein inspirierendes Stück Elektro, das zwar nicht als sein bestes Werk gilt aber auf dem bereits zu hören war, daß mit Leæther Strip ein großartiges Projekt entstanden war. Spätere Werke beeinflussten die Elektroszene zwar noch entscheidender, aber jeder Fan dieses „alten“ Sounds sollte „The Pleasure of Penetration“ im Schrank stehen haben. „Retention No.1“ bietet also eine angenehme Möglichkeit, die alten Tracks mit sehr gutem Klang ins Haus zu bekommen. „The Pleasure of Reproduction“ kann bei mir nur Punkte durch den witzigen Namen bekommen. Gerade in der heutigen Zeit werden im Elektro-Bereich Extreme nur durch den allgegenwärtigen Bass erzeugt und man fragt sich, warum Hocico, Pitchfork oder eben auch Leæther Strip es nicht mehr schaffen, harte Stücke ohne drückend-wummernden Bass zu kreieren.

Wenn man sich nun die alten Titel in neuem Gewand anhört, so sind sie zwar peppiger, tanzbarer und auch druckvoller als die Orginale aber es fehlt irgendwie auch der Charme und der besondere Sound, an dem man Leaether Strip immer erkennen konnte. Schlecht sind die Tracks nicht, denn sie bauen ja auch die erfolgreichen alten Melodien auf und von denen hat sich Larsen sicherheitshalber nicht zu sehr entfernt – aber ob das wirklich nötig war ? „Retention No.1“ empfehle ich allen, die „Pleasure of Penetration“ noch nicht im Schrank stehen haben, denn sie bekommen ein Stück Elektro-Geschichte einfach im Laden und müssen nicht im Netz nach alten Releases suchen. Dazu bekommt man dann eben eine Sammlung belangloser Remixe als nette Staubfänger fürs CD-Regal. Andererseits sind 24€ verdammt teuer und der Papschuber, in dem die Box daherkommt optisch nicht wirklich ansprechend. Es bleibt der fade Geschmack der Geldmacherei zurück im Mund.