Hinter der Band mit dem lebenslustigen Titel Dark the Suns verstecken sich die finnischen Sonnenanbeter Mikko Ojala (Gesang und Gitarre), Juha Kokkonen (Keyboards), Inka Tuomaala (Frau mit Bass in der hand, mmmh) und Markus Lehtinen (Schlagzeug). Bei der Instrumentenauswahl und dem Herkunftsland könnte man kurz auf Him-Kuschelrock tippen und nach der Sichtung des Booklets und des Bandfoto war ich mir sicher, was da auf mich zukommen würde – doch die Überraschung war groß : Melodischer Metal irgendwo zwischen Death und Gothik. Zehn Titel finden sich auf „In darkness comes beauty“ und wenn einem bei Dunkelheit immer so etwas Schönes erwarten würde, würde ich öfters mal die Rolläden unten lassen! Eine durchgehend druckvolle Gitarrenwand erschlägt den Hörer fast während die Keyboards für das bei dieser Spielvariante so wichtige romantisch/melancholische Element sorgen. Die Vocals sind wie oben (in Sachen Musikrichtung) erwähnt fast durchgehend grunzig, ab und an wird noch geflüstert. Das geht absolut in Ordnung, ist weder besonders gut noch schlecht gebrüllt und passt wunderbar zu den Songs. Immer wieder finden sich Parts, die zwar nicht vollkommen anders als alles bisher dagewesene sind aber einfach sehr gut gemacht wurden : In „Drama for gods“ findet sich kurz nach der Hälfte der Spielzeit eine Passage, in der die Gitarren plötzlich verstummen und ein Piano gegen ein treibendes Double-Bass Drumming anspielt. Eine äußerst gelungene Stelle ! Einzig „Ghost Bridges“ fällt etwas negativ aus dem Rahmen, ist einfach zu nervig und monoton. Auf (ansonsten) voller Länge können Dark the Suns ein hohes Level halten, erinnern an alte Helden (Manchmal an alte Amorphis, Opeth oder Eternal Tears of Sorrow) ohne wie eine x-beliebige Kopie zu wirken. Spielerisch gibt es nicht zu bemängeln, der Klang ist perfekt und die Atmosphäre stimmt. Vor allem das zweite Lied „The sleeping beauty“ und das „Drama for gods“ bleiben im Ohr hängen und sollen deswegen die beiden Anspieltips sein.