Le Moderniste ist bekannt für kompromisslosen Rhythm-Noise und -Industrial. Dass Laurent Delogne das kann, beweist er auf seinen zahlreichen Veröffentlichungen zu genüge. Demnach war es schon fast an der Zeit, auf seinem neuen Album den eingeschlagenen Pfad zu verlassen. Anstatt auf bloßen Rhythm-Industrial und Noise zu setzen, geht es Laurent Delogne auf Desistere Mortem Timere etwas gemäßigter an. Allein der Einstieg ins Album wird zunächst für etwas Verwirrung sorgen, denn statt wuchtigen Beats dröhnen eher langsame Bässe und ambiente Klänge aus den Boxen, die später dann doch noch in gewohnte Gefilde führen, zunächst aber durchaus dominieren und den Hörer auf das vorbereiten, was folgen wird. Fast jeder Track auf dem Album wird düster und bedrohlich eingeleitet um sich dann in rhythmischen Industrialklängen und fast schon purem Noise zu ergießen. In diesen Phasen holt Le Moderniste alles hervor, was ihn und seinen Style ausmacht. Eingebettet in und umrandet von diesen doch eher ruhigen und experimentellen Passagen, machen sich die rhythmischen und krachigen Teile sehr gut und fordern quasi dazu auf, immer wachsam zu sein, denn der Augenblick, in dem das Konzept gebrochen, die Stille also unterbrochen wird, ist nicht vorhersehbar, allenfalls spürbar, wenn man sich auf den Fluss der ruhigeren und sehr düsteren Passagen einlässt. Le Moderniste macht alles richtig, indem er die krachigen Passagen quasi einleitet oder darauf hinarbeitet. Allen diesen Tracks kommt diese Herangehensweise sehr zugute und es macht in diesem Fall mehr Spaß beim Zuhören, als wenn die einzelnen Tracks einfach hintereinander präsentiert würden. Desistere Mortem Timere ist ein rundum gelungenes, düsteres und spannendes Album, welches beinahe sämtliche Facetten des Genres bietet. Sehr empfehlenswert.