LAW - In My Head

Es folgt eine weitere Folge aus der Serie ‚Kochen mit Olaf Opal’. Diesmal bereitet der berühmte Chef im Studio zusammen mit seinen Gästen, den vier Jungs der deutschen Rock-Combo LAW eine bunte musikalische Pfanne mit feinen Ingrediens zu. In den frühen Neunzigern gegründet wird schnell deutlich, dass die Jungs erheblich durch den damals aufgekommenen Grunge-Hype geprägt wurden. Dass sie Nirvana, Soundgarden oder auch Pearl Jam nicht vergessen haben ist zwar offensichtlich, allerdings gibt’s auch Einflüsse aus der britischen Küche und Kochtrends der Nouvelle Cuisine jenseits des großen Teichs. Und so findet man in ‚Minx’ Brit-Rock-Referenzen a la Muse , in ‚Gotta know’ Fun-Punk-Attitüden wie sie sonst nur unsere amerikanischen Freunde zusammengeschraubt bekommen und im ersten Song ‚Whatever you say’ schwingt sogar ein wenig ‚Soulwax’ mit. Mit klassischen Party-Strukturen, das heißt gemäßigte Strophen, gitarrenbretternder Überleitung und krachendem Refrain überzeugt die Single ‚Something in my head’ und auch bspw. ‚The Ordinary’. In epischer Breite hingegen und mit leichten Doors-Anflügen beschließt ‚Cumshot’ (Ihr Ferkel!) das Album. Könnte Musik süßlich riechen und qualmen, so wären die ersten drei Minuten dieses Songs auf jeden Fall mit ähnlichen Adjektiven zu schmücken, bis dann die Gitarren die auf diese Weise gelockerten Zuhörer zum phasenweisen Headbangen animieren. Nicht ganz so stark erscheinen die Songs ‚Believe’ und ‚Punch’ die ähnlich wie die krachenden Sequenzen von 'Cumshot' zunächst einmal hauptsächlich ‚laut’ sind. Sicherlich nichts bahnbrechend Neues, aber von den Zutaten her solide Hausmannskost mit teilweise untypischen aber passenden Gewürzen in ein neues Licht gerückt. Und so sind die fünfzehn Euro für dieses 13-Gänge Menü für Liebhaber dieses Genres sicherlich besser angelegt als für die 37. Pearl Jam Live-Konzert-CD. Übrigens: die Promo-CD besteht nur aus zehn Songs, so dass vielleicht die ein oder andere Perle in dieser Rezension fehlen könnte...

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