Vor zwei Jahren im Oktober war es, dass Ladytron ihr drittes Album veröffentlichten – allerdings nur in England und nicht in Deutschland. Ein schwerer Fehler, insbesondere da dieses Album, ‚Witching Hour’, die im folgenden besprochenen Single ‚Destroy everything you touch’ enthielt, die nicht hätte besser geraten können. Major Records behebt diesen Fauxpas, indem das Album und die Single nun auch in Deutschland offiziell das Licht der Welt erblickt. Zu vier Versionen des Titels hat man sich auf dieser Single hinreißen lassen. Das ist mehr als auf so mancher englischen Single. Trotzdem muss man sich natürlich fragen, ob die Single ihr Geld wert ist. Und ehrlich gesagt, ist sie das nur streckenweise. Über die Radio-Version muss man sich nicht unterhalten, wavig und treibend bohrt sich dieser Song im Kopf fest und bleibt dort für eine lange Zeit hängen. Nach zwei Jahren ist das Lied noch immer nicht langweilig geworden, sondern besitzt den Charme den es damals bereits beim ersten Hören transportiert hat. Es folgt eine komplette Neuinterpretation der Playgroup, die sogar die Vocals neu einsingt. Musikalisch ok, nun ja, aber eigentlich wollte man ja Ladytron hören… Jetzt ist die gute Frage ob man sich nicht mit der Beschriftung des Covers vertan hat, denn als dritter Tack kommt meiner Meinung nach der Vector Lovers Remix und danach als vierte Version die Abmischung von Hot Chip. Auf dem Cover steht’s andersherum. Egal, richtig gelungen ist Track vier, also die vermeintliche Hot Chip Version, denn hier wird der Song zum chillenden, knapp acht Minuten lang fließenden Lounge-Anthem. Die Vector Lovers machen ihren Job gut für die Clubs, allerdings irritiert ein wenig dass der Gesang einfach mal anders in den Takt gelegt wurde, was dem Mix insgesamt weniger gut tut. Und gerade auch als Remix-Fetischist muss ich sagen: Sieger bleibt bei alledem das Original. Deshalb zunächst mal reinhören und dann entscheiden ob einem persönlich die Mixes gefallen. Die richtige erste Auskopplung ist ‚Destroy’ auf jeden Fall und währen nicht die zwei schwächeren Mixes enthalten hätte es volle Punktzahl gegeben.