Mit This Town legt die Wiener Band Jussel ein Debütalbum vor, das man so schnell nicht vergisst. Elf Songs, die irgendwo zwischen nostalgischem 70er-Rock, sonnendurchflutetem Soul und einem Hauch Gospel pendeln – elegant, erdig und ehrlich zugleich. Das Werk erschien Ende September über Heavy Rhythm und ist ein Paradebeispiel dafür, wie handgemachte Musik auch 2025 noch Herz, Groove und Haltung vereinen kann.
Bereits der Titeltrack macht klar, wohin die Reise geht: warme Orgeln, echte Gitarrenarbeit und Gesang, der sowohl an frühe Doobie Brothers als auch an aktuelle Singer/Songwriter erinnert. Songs wie „Wasted“, „Troubled Water“ oder „Ocean Blue“ beweisen, dass die Band nicht auf Effekte, sondern auf Gefühl setzen – und dabei erstaunlich souverän zwischen Rockballade, Funk-Groove und Blues-Melancholie wechseln. Musikalisch zeigt das Quartett eine Reife, die man einem Debüt kaum zutrauen würde. Produziert wurde This Town mit hörbarer Liebe zum Detail, ohne überladene Studiotricks, dafür mit jeder Menge Atmosphäre. Das Artwork greift die Fragilität der modernen Welt auf – und unterstreicht den warmen, organischen Charakter des Albums perfekt.
Wer glaubt, im deutschsprachigen Raum gäbe es keine spannenden Rock-Acts mit internationalem Anspruch mehr, sollte Jussel unbedingt antesten. This Town ist ein Album, das klingt, als käme es direkt aus einer längst vergangenen Ära – nur besser produziert und mit dem Bewusstsein, dass gute Musik weder Trend noch Zeitgeist braucht.
Jussel – „This Town“: Wiener Retro-Soul trifft auf modernen Rock

Farin Urlaub – Mehr Gitarre, weniger Grinsen: „Am Ende der Sonne“ wieder da!

Eieiei, ein Urlaub ohne Sonne? Klingt erstmal nach miesem Timing – ist aber in diesem Fall pure Absicht. Denn Farin Urlaub lässt 2025 sein zweites Soloalbum „Am Ende der Sonne“ wieder auferstehen. Und wer damals dachte, der Gute würde nach „Endlich Urlaub!“ einfach ein paar Ärzte-Reste recyclen, der bekam schnell die Gitarre zwischen die Rippen. Dieses Album war und ist ein Statement – jetzt wieder auf 180 Gramm schwerem schwarzem Vinyl, inklusive Downloadcode, ab 21. November 2025.Gegenüber seinem locker-flockigen Debüt legte der Berliner hier nämlich die Ironie an die Kette und drehte die Ve...
Zaubertrank gefällig? Erdling zapfen frisches „Mana“ an

Also mal ehrlich: Hätte 2015 jemand gesagt, dass Erdling zehn Jahre später zu einer der heißesten deutschsprachigen Dark-Metal-Bands zählen würden – ich hätte wohl gelacht und gedacht: „Na klar, und der Papst macht jetzt Industrial!“ Aber siehe da: Neill Freiwald und seine Mannen haben’s allen gezeigt. Sechs Top-100-Alben, unzählige Festivalauftritte, und mit Mein Element ein Evergreen, der mit über 7 Millionen Streams sogar die düstersten Spotify-Algorithmen in Ekstase versetzt. Die Geschichte begann damals unter der Obhut von Chris Harms (Lord Of The Lost) – und schon bevor überhaupt jemand ...