Death Metal ist Krieg!!! Zwar werden mir jetzt bornierte Black Metaller auf die Füße steigen und ihre Vormachtstellung in Punkto Kriegsvergleich einfordern, aber die Zeiten in der Black Metal noch richtig böse war, ist vorbei. Klar, Death Metal schockt heute auch keinen mehr und wird, wie im Falle Cannibal Corpse, auf Spiegel Online gefeiert. Doch zumindest thematisch scheint sich das Thema Krieg im Death Metal-Sektor vornehmlich aufzuhalten. So auch bei den US-Amerikanern von Jungle Rot. Das Thema Krieg und all seine grauenvollen Begleiterscheinungen werden musikalisch aufbereitet. Es gibt es von der ersten Sekunde voll auf die Zwölf. Bereits seit 15 Jahren kloppen sich die Amis mit ihrem Old School Death Metal um die Welt. Den Status eines Underground-Lieblings konnten sie bisher nicht ablegen. Grund waren die permanenten Besetzungswechsel, welche die Band seit der Gründung im Jahre 1994 widerfahren sind. Mehr als ein Dutzend Musiker standen bereits an den Instrumenten. Der Verschleiß ist also groß. Nach ebenfalls unzähligen Labelwechseln haben die Jungs nun bei Napalm Records angedockt. Das fünfte Album hört auf den Namen „What Horros Await“ und bietet das, was das Frontcover verspricht. Gemetzel, Gemetzel, Gemetzel. Ein Panzer ist nichts gegen das Quartett aus Wisconsin. Tiefe Growls, röhrende Gitarren und gelegentliche Doublebass-Parts können die Nachbarn ganz schön zur Verzweiflung bringen. Doch man verliert leider nach wenigen Songs die Lust. Die hauptsächlich im Mid-Tempo-Bereich angesiedelten Tracks bieten einfach zu wenig Abwechslung. Die Stimme von Dave Matrise ist mir ein wenig zu sehr im Vordergrund und lässt der teils wirklich gut gemachte Musik zu wenig Raum. Wenn ein Song wie „Nerve Gas Catastrophe“ ultraschnell beginnt und wirklich zu gefallen weiß, dann frag ich mich, warum man unbedingt bei einsetzen des Gesanges sich wieder in langweilige Midtempo-Regionen zurückziehen muss. Fazit: Wer noch nie Death Metal gehört hat, kann „What Horrors Await“ sicherlich viel abgewinnen. Fiese Growls, fette Gitarrenwände und ein unbändiges Schlagzeug. Doch sobald man schon zwei überdurchschnittliche Death Metal-Scheiben im Schrank stehen hat, wird Jungle Rots neues Werk keine neuen Impulse ins Regal bringen. Nur Durchschnitt.