Einleitend möchte ich zunächst darauf verweisen, dass diese CD-Kritik eine Kooperation von mir und einem unserer Forumschreiber, der einigen vielleicht besser als „woodstoc“ bekannt ist und der im wirklichem Leben auf den Namen Markus hört, ist. Wir haben uns gemeinschaftlich das neueste Machwerk von In Strict Confidence, „Mistrust The Angels“ vorgenommen und uns die Arbeit bei der Bewertung der Songs geteilt, so bildet diese Kritik auch eine umfassendere Sicht auf die einzelnen Aspekte des Longplayers. Das Album enthält insgesamt 13 Stücke und hat eine Gesamtspielzeit von 73.37 Minuten. Diese Spieldauer ist für ein Album beachtlich, berücksichtigt man, dass es sich bei allen Tracks um einzelne Songs handelt und man nicht etwa noch andere Mixe von vorhandenen Album-Stücken hinten angefügt hat, wie dies ja heute des öfteren durchaus üblich ist. Soweit zu den Fakten.

Markus und ich haben uns jeden Song des Albums hergenommen und dann den Kommentaren des Bewerters noch die jeweils eigene Ansicht zum entsprechendem Song beigefügt, lest wie wir das Album sehen, bzw. Hören und bildet euch dann letztendlich doch euere eigene Meinung, denn ihr wisst ja, die Geschmäcker sind verschieden und dies ist gut so, Auf geht’s!

00 - Les Miroirs Markus: Dieser Track ist ein nettes Klanggebilde mit den üblichen ISC-Samples. Leider kommt er jedoch nicht über den Intro-Charakter hinaus. Dafür dass man sich für den Track die Mühe gemacht hat, ihn besonders zu “verstecken“ ,hätte ich mehr erwartet. Uwe: Erster Eindruck, tut das Not? Zweiter Eindruck, Art des Sounds, „Structure“ von VNV Nation, nur um Welten schlechter. Drittens, 10.17 Minuten?! Viertens, so gar nicht mein Fall.

01 - Send A Sign Uwe: Das “wahre” Intro des Albums und mit Track Nummer 01 offiziell als solches bestätigt und auch gekennzeichnet. Markus: Ein guter Track mit guter Atmosphäre der Spaß macht.

02 - Herzattacke Markus: Dieser Song gefällt mir recht gut, er geht ins Ohr und man kann sich mit ihm hinsichtlich des Textes gut identifizieren. Uwe: Soweit sehe ich das genauso, möchte jedoch auf den Club Mix, den es auf der vorausgekoppelten EP gab verweisen, der ist schlichtweg der Hammer.

03 - Au Milieu Des Anges Uwe: Eines der ruhigeren Stücke und für Herrn Ostermann die Möglichkeit mal eine Pause einzulegen, wird dieser Song ausschließlich von einer Dame zum Besten gegeben und dies dann in Französischer Sprache. Mein Englisch ist schon nicht das Beste, aber Französisch?! Von daher inhaltlich keine Vorstellung, jedoch ignoriert man das kleine Verständigungsproblem, findet man hier einen Song vor, der sich einfach nur schön und harmonisch anhört, was sicherlich durch den femininen Gesang hervorragend unterstützt wird. Markus: Sehr melodisch und schön, wobei auch etwas ISC untypisch, was aber auf keinen Fall weh tut.

04 - Engelsstaub Markus: Für mich klingt dieser Track eher nach einem Theatre Of Tragedy-Produkt. Mich reißt es absolut nicht vom Hocker, der Text hat etwas rammsteinartiges und insgesamt ist der Track das schlechteste was ISC jemals abgeliefert haben, Sorry! Uwe: Hm, werde mir nicht so recht schlüssig, finde die weiblichen Refrain-Vocals super und bin nicht so ganz der Meinung wie Markus, finde den Song letztendlich eigentlich gar nicht mal so schlecht.

05 - When The Heart Starts To Bleed Uwe: Das sind In Strict Confidence! Wer sich bis hier noch nicht Hundertprozentig sicher war, jetzt weiß er es. Ich persönlich vermisse mehr Songs dieser ISC Soundtypischen Struktur auf dem vorliegendem Album. Auch hier gibt es wieder eine Lektion Französisch, wiederum von einer weiblichen Stimme vorgetragen. Aus meiner Sicht eine Nummer, die man sich in Endlos-Schleife geben kann. Markus: Hier kann ich die Meinung von Uwe nicht teilen. Dieser Track ist mir einfach zu langweilig. Er ist nicht schlecht, aber er gibt einfach nicht viel her.

06 - Schlecht Geträumt Markus: In einem anderen Umfeld käme er ganz gut, so wirkt er aber ein bisschen verloren auf dieser CD. Die Stimmung die er bei mir erzeugt ist trotzdem nicht schlecht. Uwe: Das was Markus mit dem Umfeld anspricht, ist gar nicht mal so weit hergeholt, jedoch finden wir hier ein cooles Instrumentalteil vor, welches am Ende des Tracks das Namensgebende Sprachsample enthält. Nett gemacht, gefällt mir.

07 - Horizont Uwe: Einer meiner persönlichen Favoriten dieses Albums. Der Name des Songs ist Programm und die inhaltliche Darstellung und die textliche Umsetzung dessen, empfinde ich schon als relativ meisterlich und sehr gelungen. Die Musik tut das übrige um dem Ganzen dann den letzten Schliff zu verpassen. Markus: Absolut richtig! Das ist der Beste Track des Albums sowohl textlich als auch von der klanglichen Umsetzung. Wirklich klasse!!

08 - Lost In The Night Markus: Dieser Titel ist ein eher farbloses Stück dieser CD. Er gibt nicht wirklich was her, nach dem Hören des Stückes bleibt das Gefühl zurück, irgendwie eines unter vielen, oder eher gar kein Lied gehört zu haben. Uwe: Sehr angenehmes Teil wie ich finde, mag diesen Song sogar sehr gern hören, eben weil er nicht so „anstrengend“ ist, finde ich ihn eigentlich ganz nett.

09 - It Seems Lost … Uwe: No Comment! Wer das Album hat weiß warum, wer es nicht hat, wird es wissen wenn er es hat und die Leute die eh nicht vorhaben sich das Album zu zulegen, dem kann es egal sein. Markus: Also ich finde den Song super!

10 - Der Vampir Und Dessen Verwandlung Uwe: Über Texte und deren Inhalte kann man ,so denke ich immer geteilter Meinung sein, jedoch finde ich es bei diesem Stück etwas befremdlich, dass ich denke, sowohl inhaltlich, als auch Ausdruckstechnisch, in Bezug auf die stimmliche Umsetzung und ja, auch musikalisch irgendwie gerade etwas von Rammstein gehört zu haben. Sei es drum, auch dieses Werk wird mit Sicherheit seine Liebhaber finden, jedoch ist es für mich eher ein Unwohlsein, dass mich beim Hören dieses Stückes überkommt. Markus: Für mich nach Engelsstaub der zweite richtige Absturz des Albums. Er bedient mit den Themen „Vampir“ und „Erotik“ typische „Gruftiklischees“, womit ich einfach nicht klarkomme und das Stöhnen der Frau gegen Ende zeigt, in welche Richtung dieser Track geht.

11 - Der Tag An Dem Es Frösche Regnet Markus: Er klingt für mich hin und wieder wie ein Gag, den eine Industrial-Formation machen würde, nichtsdestotrotz ein Track mit guter Atmosphäre. Uwe: Könnte ich persönlich drauf verzichten.

12 - The Prayers Of The Mute Uwe: Ein Stück, dass zunächst etwas derb zu Werke geht, dann aber die für ISC typische Refrain-Harmonie erhält und somit dann auch in Ordnung geht. Mir fällt auf, dass hier mit erhobener Stimme auf einen herab gepredigt wird und das wird mit Sicherheit nichts für jeden Geschmack sein, aber warum auch? Als Abschluss-Nummer des Albums hätte man vielleicht eher etwas Besinnlicheres erwartet, als Song jedoch in Ordnung, nur vielleicht etwas unglücklich positioniert aus meiner Sicht. „Au Milieu Des Anges“ beispielsweise, hätte ich mir an dieser Stelle sehr gut vorstellen können. Markus: Guter Übergang vom vorhergehenden Track. Er klingt hin und wieder etwas „erhaben“, was ich ihm aber verzeihen will, heisst er doch „The Prayers Of The Mute“. Ein Track den ich gerne anhöre.

Abschließend gibt es natürlich wie gewohnt, die Sterne-Bewertung. Besonderheit diesmal, da ja der Markus und ich das Album Sternemäßig getrennt bewertet haben, habe ich das Mittel unserer Bewertungen genommen, welches dann die letztendlich unten zu ersehende Bewertung ergeben hat. Markus wollte ursprünglich erst 3 Sterne vergeben, jedoch nach unzähligen Mails konnten wir uns letztendlich auf 4 Sterne insgesamt einigen, denn von mir gibt es 4,5 Sterne für „Mistrust The Angels“ und Markus vergibt nun 3,5 Sterne, macht dann also letztlich 4 Sterne. Gemeinschaftlich sind wir zu dem Schluß gekommen, dass uns „Love Kills“, das Vorgänger-Album mehr gefallen und vielleicht auch mehr überrascht hat, als „Mistrust The Angels“, aber egal, schauen wir nach vorn!