Hexvessel - Nocturne

Hexvessel - Nocturne

Mathew Kvohst McNerney zog einst aus England los, um in den Wäldern Finnlands dem psychedelic Rock zu frönen. Und das Land der 1000 Seen ist dafür perfekt geeignet, denn die finnische Musik ist sich häufig nicht zu schade, weniger straight sondern vielmehr kauzig und schrill zu sein. Und so begegnete mir die Band vor Jahren auf dem Prophecy Fest und konnte mich live mit unglaublich guter Laune und fröhlich schrillem, leicht folkigem Rock so sehr überzeugen, dass der Name Hexvessel positiv konnotiert blieb. Jedoch, weil ich eben im Privaten so gar nicht in diesem Genre verortet bin, ließ ich Hexvessel im Anschluss fahren und sichtete kein Album und verfolgte die Band auch nicht weiter.

Jahre später ein zweites Live Erlebnis. Düster, sehr theatralisch mystisch und vor allem nahezu vollständig im Black Metal verankert - ja, das sind wohl Hexvessel in der Gegenwart. Und anscheinend ist die Band noch nicht am Ende ihrer Reise in die Finsternis: Alleine der optische Wechsel vom Vorgängeralbum 'Polar veil' zum vorliegenden 'Nocturne' ist so großartig, dass ich schon vor dem Reinhören gespannt bin, was da wohl kommen mag. 'Nocturne' ist dem Namen entsprechend eine Reise durch die Nacht und Hexvessel haben sich entschieden, ihren folkigen Black Metal mit einigen rockigen Elementen so zu gestalten, dass bisweilen ein wohliges Gruseln einstellt. Verhalte Pianoklänge, Violinen, klagender Frauengesang im Hintergrund und der beschwörende Cleangesang McNerneys - das passt schon alles sehr gut zusammen. Dabei bin ich aber mehr so beim Grusel alter Hammer Produktionen, weniger bei plakativem Pathos a la Cadle of Filth. Ganz oft muss ich an Myrkur oder Primordial denken und fühle mich sehr wohl.

Musikalisch gefällt mir Hexvessel sehr gut. Ich muss aber gestehen, dass mir Sound, Gesang/Auftreten von McNerney, die Grundideen und die optische Gestaltung besser gefallen, als die einzelnen Lieder, die zwar selten langweilen, aber eben doch auch nicht wirklich herausstechen in der Flut heutigen Black Metals. Titel wie "A dark graceful wilderness" gefallen mir zwar definitv, aber die Momente, in denen man ganz ergriffen nur noch der Musik lauschen möchte, sind nicht zu häufig. Ich empfinde das als ganz furchtbar schade, weil ich mir wünschen würde, dass mich 'Nocturne' mehr mitreißen würde, aber so bleibt mein Eindruck nur ausgesprochen gut mit leicht gezogener Handbremse. Freunde folkiger Black Metal Klänge sollten aber unbedingt reinhorchen.


Hexvessel - Nocturne

13.06.2025 / prophecy productions


https://hexvessel.bandcamp.com/album/nocturne


1. Opening
2. Sapphire zephyrs
3. Inward landscapes
4. A Dark & graceful wilderness
5. Spirit masked wolf
6. Nights tender reckoning
7. Mother destroyer
8. Concealed descent
9. Unworld
10. Phoebus

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