Grauzone - Grauzone

Grauzone - Grauzone

Wenn man an die 80er denkt, kommen einem Schulterpolster, Neonfarben und... ja, "Eisbär" in den Sinn. Aber wusstest du, dass Grauzone weit mehr zu bieten hat als nur dieses eine kuschelige Tier? Schnall dich an, wir machen eine Zeitreise zurück ins Jahr 1981, als Grauzone ihr erstes und einziges Album veröffentlichten – schlicht betitelt: "Grauzone".

Die Schweizer Band aus Bern, gegründet 1979, tauchte in die Gewässer der Neuen Deutschen Welle und des Post-Punks ein und erschuf dabei einen Sound, der so minimalistisch wie hypnotisierend ist. Obwohl sie sich bereits 1982 wieder auflösten, hinterließen sie Spuren, die tiefer gehen als die Kratzer auf einer alten Vinylplatte.

Das Album startet mit "Film 2", einem, nein DEM instrumentalen Meisterwerk, das sich in deinem Ohr festsetzt wie Kaugummi unter dem Schuh. Die brachialen Bässe von "Film 2" durchdringen den Raum und ziehen einen so tief in ihren Bann, dass man fast das Zeitgefühl verliert - fein! :-) Jahrzehntelang dröhnte der Track auch in vielen dunklen Ecken der schwarzen Clubs, und die meisten Tanzwütigen ahnten noch nicht einmal, welche Band ihnen da gerade den Takt vorgibt. Vielleicht dachten sie, es sei ein verlorenes Stück von Kraftwerk oder ein geheimer Remix von Depeche Mode. Tja, falsch gedacht!

Nach dem ersten Track geht die Reise weiter durch die folgenden neun Songs (10 Tracks insgesamt), die das Grauzonen-Universum ausloten. Interessanterweise wurde auf dem ersten Re-Release welches dann ab 1991 (auch auf CD) erschien der zweite Song "Schlachtet!" durch den späteren Hit "Eisbär" ersetzt. Eine clevere Marketingstrategie oder einfach nur ein Zugeständnis an die Fans, die mehr Eisbären wollten? Wer weiß das schon.

Apropos "Eisbär": Dieser Song kletterte in Deutschland bis auf Platz zwölf und in Österreich sogar bis auf Platz sechs der Single-Charts. Offenbar haben die Alpenländer eine Schwäche für arktische Säugetiere. Trotz dieses Erfolgs blieb es der einzige kommerzielle Hit der Band. Vielleicht waren die Radios damals noch nicht bereit für so viel Minimalismus. Oder die DJs hatten Angst, dass die brachialen Bässe ihre Lautsprecher sprengen.

Die anderen Singles "Moskau" und "Träume mit mir" ergänzen das kurze, aber beeindruckende Schaffenswerk der Band. Grauzone wird heute zu Recht zu den Pionieren des Minimal Wave im deutschsprachigen Europa gezählt. Sie haben gezeigt, dass weniger manchmal mehr ist – und dass man auch ohne opulente Arrangements einen bleibenden Eindruck hinterlassen kann.

Also, wenn du das nächste Mal in die musikalische Vergangenheit eintauchst und etwas suchst, das sowohl die Tanzbeine als auch die grauen Zellen aktiviert, gönn dir eine Portion Grauzone. Und vergiss nicht: In der Grauzone ist nicht alles schwarz oder weiß – manchmal ist es einfach nur genial.

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