Gràb – Kremess

Gràb – Kremess

In der Kritik zum Debüt 'Zeitlang' aus dem Jahr 2021 kam ich zum Schluss, dass das Duo Gràb auf den Wegen Lunar Auroras wandle und der in bayrischer Mundart gehaltene Black Metal einiges zu bieten habe, dass der ganzen Sache aber ein Alleinstellungsmerkmal, etwas Besonderes fehlt, um wirklich und nachhaltig mitzureißen. Wie schaut es nun, 4 Jahre später aus, denn mit 'Kremess' kann man die Entwicklung in Form eines zweiten Albums verfolgen.

Zunächsteinmal hat sich Mathias Azathoth Jell, der hier als Grànt auftritt, von seinem Kollegen Grain getrennt um mit Dan Capp als Gnást wieder Duo Status zu erlangen. Der Brite kümmert sich um die gesamte Instrumentierung und laut der Encyclopaedia Metallum auch um das Songwriting, sodass Grànt für die Vocals (und wahrscheinlich Texte) zuständig ist. Und auch wenn quasi der gesamte musikalische Hintergrund von Gràb nun durch eine andere Person umgesetzt wurde, klingt das Zweitwerk erstaunlich schlüssig und wird Fans des Debüts sicherlich gefallen.

Ich höre Dark Fortress, Helrunar und Lunar Aurora heraus, insgesamt ein wenig aufgeregtes schwarzmetallisches Korsett mit schönem Einsatz von allerlei unterschiedlichen Bonusinstrumenten. Das Album ist auf gesamter Länge angenehm zu hören, aber... und hier schlummert das dicke ABER: Bis auf einen Song sind alle vertretenen nur nett bis gut und ziehen bei jedem Durchlauf schnell an mir vorbei – ein ähnlicher Effekt wie bereits auf dem Debüt. Läuft das Album im Hintergrund oder sehe ich die Band live, so kann ich nichts beanstanden und habe auch nicht den Wunsch, dass es aufhört, aber ich käme nicht von alleine auf die Idee, das Album zu reinen Unterhaltungszwecken zu hören. Dafür ist es zu wenig besonders. Die eine Ausnahme „Vom Gràb im Moos“ ist aber ein wirklich mitreißendes Stück, dass so klingt, als hätten Empyrium einen Song von Lunar Auroras 'Hoagascht' eingespielt – wirklich schön und unbedingt empfehlenswert.

Tja, un nun? Ich sah bei einem Auftritt beim letztjährigen Prophecy Fest ausreichend begeisterte Metaller, um zu erahnen, dass auch dieses Album Anhänger finden wird. Und warum auch nicht, schlecht ist hieran nichts und man gab sich wirklich viel Mühe in der Umsetzung. Für mich aber zündet nur ein Song und das ist einfach zu wenig, um wirklich begeistert weiterzuempfehlen.


Gràb – Kremess

21.02.2025 / Prophecy Productions


https://grab.bandcamp.com/album/kremess


1. Waidler
2. Kremess
3. Kerkermoasta
4. Im Hexnhoiz
5. Vom Gråb im Moos
6. Deifeszeig
7. Waldeinsamkeit
8. Dà letzte Winter

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