Wer bei Aesthetic Death schon einmal auf die experimentellen Werke von Pando oder Cave Dweller gestoßen ist, wird sich vielleicht auf eine weitere dunkle, introspektive Reise freuen – doch Unfold geht noch einen Schritt weiter. Das neue Projekt von Adam R. Bryant, das am 7. März 2025 mit seinem Debütalbum The Throne of Sumeru an den Start geht, widmet sich der auditiven Meditation und erschafft einen Klangraum zwischen Frequenzrauschen und ritueller Trance.
Anders als seine bisherigen Projekte, die sich oft zwischen avantgardistischem Ambient, Post-Industrial und düsteren Soundscapes bewegten, versteht sich Unfold als eine tiefgreifende Untersuchung der Dualität von Yin und Yang. Ziel ist es, den Hörer nicht nur mit sphärischen Klängen zu umhüllen, sondern ihn aktiv in einen meditativen Zustand zu versetzen. Bryant beschreibt das Album als eine bewusstseinserweiternde Reise, die durch extreme Naturpulse und gezielt gesetzte Ruhephasen zur inneren Reflexion anregen soll.
Schon der Auftakt The Swaying Of The Spine entfaltet sich über 16 Minuten als eine Art klangliche Wirbelsäulenmassage in A-Dur. Flow und Om Mani Padme Hum folgen als kürzere, aber nicht minder intensive meditative Interventionen, während Mount Sumeru (blowing of The Kangling) mit dem archaischen Klang des tibetischen Blasinstruments Kangling eine sakrale Atmosphäre beschwört. Den Abschluss bildet das monumentale Between Two Worlds, das mit knapp 18 Minuten die spirituelle Durchlässigkeit zwischen Bewusstseinsebenen auditiv erfahrbar macht.
Mit The Throne of Sumeru erschafft Unfold ein Album, das nicht einfach nur gehört, sondern erlebt werden will. Es lädt dazu ein, sich Zeit zu nehmen, bewusst hinzuhören und sich von den Klängen tragen zu lassen. Wer sich auf diese Frequenz einlässt, könnte vielleicht mehr finden als nur Musik – vielleicht ein Tor zu einer anderen Form der Meditation.
Adam R. Bryants neues Projekt Unfold: Meditation durch Klang und Frequenz

Postmoderne trifft Selbstzerstörung: Yeule entfesseln „Evangelic Girl Is A Gun“!

Wer dachte, 'Softscars' war schon das Maximum an emotionaler Offenbarung, hat sich geschnitten – 'Yeule' zünden mit 'Evangelic Girl Is A Gun' nun die nächste Stufe der künstlerischen Selbstzerfleischung. Das neue Album erscheint am 30. Mai 2025 via Ninja Tune und als ersten Appetithappen gibt’s die Single 'Skullcrusher', produziert von Yeule höchstselbst. Begleitet wird der Song von einem hochästhetischen, von Neil Krug gedrehten Video – weil Musik allein eben manchmal nicht reicht, um die Apokalypse der eigenen Identität darzustellen.Das Album wird als Yeules bis dato hemmungslosestes Werk an...
Gràb – Kremess

In der Kritik zum Debüt 'Zeitlang' aus dem Jahr 2021 kam ich zum Schluss, dass das Duo Gràb auf den Wegen Lunar Auroras wandle und der in bayrischer Mundart gehaltene Black Metal einiges zu bieten habe, dass der ganzen Sache aber ein Alleinstellungsmerkmal, etwas Besonderes fehlt, um wirklich und nachhaltig mitzureißen. Wie schaut es nun, 4 Jahre später aus, denn mit 'Kremess' kann man die Entwicklung in Form eines zweiten Albums verfolgen.