Gore Tech treibt sich auf dem Nachfolger zu seinem 2013er Release Machine Throne wieder im weiten Feld des Breakcores rum, bedient sich an dessen Stilelementen, aber schafft soviel mehr, als ein reines, genre-treues Album und beweist damit, wie abwechslungsreich dieser Bereich sein kann. Während man nämlich bei Breakcore doch Gegenteiliges erwartet, steigt Gore Tech mit Run, The Zerofinity Event und Optical Hybriid doch eher zurückhaltend in seinen neusten Longplayer ein, was aber nicht bedeutet, dass es ruhig und gemächlich zur Sache geht, denn Futurphobia ist durch und durch düster und versprüht eine kalte und finstere Stimmung. Nach der gelungenen Einführung wird an der Temposchraube gedreht und typische Break-Elemente werden hörbar, dominieren aber nicht so sehr, dass die Grundstimmung verändert wird. Gore Tech zielt nicht auf Tanzflächen oder Clubs, obwohl einige der Tracks durchaus sehr geeignet dafür wären, sondern setzt vielmehr auf die Vermittlung von Stimmungen, die, wie bereits erwähnt, allerdings alles andere als heiter sind. Futurphobia ist eine düstere Zuklunftsvision, wie man sie selten zu hören bekommt und das wird überwiegend und sehr überzeugend durch hervorragende und einzigartige Sounds und Rhythmusstrukturen erzeugt. Tiefe Bässe, auf den Punkt gesetzte Beats und Sequenzen ergänzen und komplettieren sich auf einem ausgezeichnet produzierten Album. Der geniale Umgang mit stimmungsbildenden Soundstrukturen erreicht mit Organica seinen eindrucksvollen Höhepunkt, der die Stimmung und Dunkelheit des gesamten Albums in sich vereint. Gore Tech stellt eindrucksvoll klar, dass das Genre Breakcore und dessen Spielarten weiterhin ausbaufähig und, im Gegensatz zu anderen Bereichen der elektronischen Musik, noch längst nicht ausgereizt ist. Futurphobia ist düster, brachial und eine echte Empfehlung.