Die bayerischen Elektro-Rocker A Life Divided veröffentlichen mit „Human“ bereits ihr fünftes Studioalbum. Der dreizehn Titel umfassende Longplayer bietet eigentlich genau das, was man von der Band erwartet, nämlich guten und eingängigen Synthie / Elektro-Rock. Leider liegt genau da das größte Problem des Albums: es lässt Abwechslung vermissen. Aber fangen wir mal mit dem Positiven an, denn man kann „Human“ definitiv nicht vorwerfen, dass es ein schlechtes Album ist. Die Musik ist genau das, was ich von A Life Divided erwartet habe, nämlicher solider Rock mit vielen elektronischen Passagen in einer sehr eingängigen Mischung kombiniert. Da gibt es keinen Song, der nicht stimmig ist und es gibt nicht einen Refrain, den man nach mehrmaligem Hören nicht wenigstens ein bisschen mitsummen kann. Das Album zündet nicht direkt nach dem ersten Durchlauf, sondern man muss sich schon darauf einlassen und auch ein Faible für diese Art Musik mitbringen. Da wechselt sich ganz klassischer Rock mit Songs ab, die fast schon auf einem Elektro-Album besser aufgehoben wären, aber genau diese Mischung macht ja den Reiz an „Human“ aus. Grundsätzlich herrscht ein hohes Tempo auf dem Album, es gibt mit „Lay me down“ nur einen Gegenpart in Form einer klassischen Rock-Ballade. „My Apology“ geht ebenfalls in diese Richtung, bleibt aber trotzdem ein Uptempo-Song. Die restlichen Songs sind allesamt kraftvoll und eindringlich, aber auch wenn die Texte zum Nachdenken anregen, ein ruhigerer Gegenpart in Form mehrerer Balladen hätte der Scheibe sicherlich gut getan. Obwohl das Album dem geneigten Elektro-Rocker-Ohren grundsolide Unterhaltung bietet und manche Songs durchaus im Gedächtnis bleiben, lässt es doch das absolute Highlight komplett vermissen. Die dreizehn Titel sind gut, mehr aber leider auch nicht. Es fehlt eindeutig ein echter Kracher, ein Song der einem schon beim ersten Hören so mitnimmt, dass man nächtelang nicht mehr schlafen kann ohne ihn zu summen. Das finale „Happy End“ kratzt an dieser Trophäe, ähnelt dann aber doch den anderen Songs zu sehr. Letztendlich macht das „Human“ in keinster Weise schlecht, denn schließlich lässt es sich ganz wunderbar hören, aber es geht eben leider nicht über „Durchschnitt“ hinaus. Andererseits bleiben A Life Divided eben auch ihrem Stil treu und das muss nicht schlecht sein. Es liegt hierbei also ganz im Ermessen des Hörers, ob er die fehlende Abwechslung kritisiert oder ob ihm ein gleichbleibender, guter Sound wichtiger ist.