Wer mit dem Namen Goatvargr nichts anfangen kann... kein Wunder, das Projekt ist neu und der Name eine Wortschöpfung. Bei manch einem mag es irgendwie klingeln. Auch das ist kein Wunder, schließlich ist der Name zusammengesetzt aus den beiden Bandnamen Goat und Nordvargr, dem einen von Henrik Nordvargr Björkks unzähligen Projekten, dem mit Goatvargr nun ein weiteres zur Seite gestellt wird. Goat und Nordvargr haben Filesharing betrieben und zur gegenseitigen Verstümmelung zusammengetan. Einer bearbeitete jeweils die Stücke des anderen. Sie selbst bezeichnen das Ergebnis als 'Satanic Industrial Noise'. Die Musik, wenn man die Geräusche so bezeichnen mag, ist aber weniger satanisch, sondern bekam den Titel wahrscheinlich nur, weil schlichtweg keine andere Beschreibung dazu passt. Krach würde es auch treffen, ist aber weniger pathetisch und deshalb hat man auch gleich das gesamte Artwork des Digipacks dem Gehörnten geweiht. Ob der sich über das Pentagramm auf der CD freuen würde? Goatvargr ist ein Gewitter aus Verzerrungen und Rauschen, mal mehr, mal weniger schmerzhaft. Bisweilen muten die Tracks ungewohnt rhythmisch an und zeigen ein wenig Struktur. Natürlich gibt es auch wieder extrem hohe Frequenzen für den Hörtest. Und manchmal hört man den Tracks sogar die gewollte Affinität zum Metal an. Was allerdings die Schafe am Ende von "Beyond The Quorthonian Realms" sollen, wissen wohl nur die beiden Protagonisten, vielleicht Wölfe im Schafspelz? Aber das auf 1000 Stück limitierte Debüt des Duos ist gar nicht so platt, wie man es vielleicht vermuten würde. Noise und dunkle Drones, Verzerrtes und ein paar Samples machen das Album überraschender Weise wirklich hörenswert. Ok, hörenswert ist etwas übertrieben, denn nur die hartgesottenen Noise-Liebhaber werden auf ihre Kosten kommen. Alle anderen dürften sich fragen, wie viele Platten Herr H.N. Björkk noch veröffentlichen will, bis er mal etwas Sinnvolles fabriziert. Also bleibt als Fazit nur zu sagen: Nicht über das selbst gesteckte Ziel hinaus, sondern dran vorbei, aber immerhin die Richtung hat einigermaßen gestimmt.