Gothic ist tot, es lebe der Gothic. Frei nach diesem Motto machen Funhouse nun bereits seit 17 Jahren große teile Skandinaviens und des Rests der Welt unsicher. Die Band um Frontmann Mikael Körner hat sich dem Goth'n Roll verschrieben, einer eigenwilligen Verbindung von Musik und Lebensstil. Während die fünf Schweden gerne dem Partieleben und dem Alkohol frönen, befasst sich ihre Musik auf dunkle Art und Weise mit dem stärksten der Gefühle, der Liebe. Die Texte dazu stammen fast ausschließlich aus der Feder von Sänger Mike, der in ihnen seine gescheiterte Ehe verarbeitet. Alles in allem also eine sehr eigenwillige Mischung. Die Songs auf ihrem neuen Album "Flames Of Love" sind dementsprechend ausschließlich Liebeslieder im melodischen Gothic-Rock-Gewand. Ihr klassisch anmutende Musik hat ihnen schon oft Vergleiche mit den Sisters Of Mercy oder The Mission eingebracht. Ersterer ist doch etwas weit hergeholt, aber eine gewisse Affinität mit The Mission ist nicht zu leugen, zudem Mikes Stimme der von Wayne Hussey ähnelt. Dessen ungeachtet ist "Flames Of Love" ein wirklich gelungenes Album, auf dem Måns Tomsby, Peter Mårdklint, Mikael Körner, Dennis Berggren und Jonas Elmqvist ihre, über viele Jahre erworbene, Professionalität voll zur Geltung bringen. Früher war man musikalisch noch etwas härter zu Gange, doch mit dem Alter scheint sich auch etwas mehr Besinnung bei den Herren eingeschlichen zu haben. Beim Hören von "Flames Of Love" kommen manchmal Erinnerungen an den Gothic Rock aus den 80ern und vom Anfang der 90er auf, der sowohl empfindsam als auch kraftvoll war. Fans der frühen Nosferatu oder Love Like Blood werden in diesem Album ein neues Kleinod entdecken. Gitarrenlastige und melancholische Musik, die zum träumen und tanzen einlädt. Zum Glück lassen sich Funhouse von all den Vergleichen, die mit ihrer Musik gezogen werden, nicht beirren, denn dann wäre dieses berückende Album wohl nicht entstanden.