Die meisten der Medienkonverter-Leser werden Jaki Liebezeit schon an so mancher Stelle begegnet sein, ohne dies explizit mitbekommen zu haben. Auch wenn ‚CAN’ als Band nicht unbedingt im Major Focus des Medienkonverters ist. Dafür jedoch viele Bands, die eine Mange Inpulse aus der krautigen duetschen Elektro-Rock-Zeit aufgesaugt haben und deshalb auch Jaki Liebezeit für die ein oder andere Studio-Session eingeladen haben. Von den Eurythmics bis Brian Eno, von Schiller bis Depeche Mode, alle schätzen den Output des hypnotisch trommelnden Künstlers und laden ihn ein, Teil ihrer Projekte zu werden. Mit Burnt Friedman veröffentlicht Liebezeit seit 2002 ‚Secret Rhythms’, ein Projekt das zur Serie geworden ist und das 2013 bereits in seine fünfte Runde geht. Seit Teil vier verzichtet man auf echte Songtitel und veröffentlicht durchnummerierte Tracks, oder Variationen derselben im Namensschema ‚xxx-yy’. Jaki Liebezeit ist ein Drummer mit sehr eigenem Stil, die dicke Bassdrums sucht man vergebens und so erschafft er mehr perkussive Klangflächen, die durch Wiederholung und Variiation leben. Wo man auf dem zweiten Teil noch David Sylvian eingeladen hat zumindest einen Track mit Lyrics beizusteuern, kommt der fünfte Teil vollständig ohne Texte aus. Friedman unterlegt die sich kontinuierlich, fast unbemerkt verändernden Strukturen mit leichtgängigen Synthsounds ohne dabei von der herausragende, vordergründige Rolle des Rhythmus abzulenken. Wer ‚The Orb’ nach ihrer vollelektronischen Phase der Anfangsjahre weiter verfolgt hat, wird Ähnlichkeiten mit Alben wie ‚Orbus Terrarum’ oder ‚Pomme Fritz’ finden. Für eine entspannte Couch-Session vielleicht nicht unbedingt das Richtige, bauen Liebezeit und Friedman eine minimal erscheinende Kulisse auf, die den Hörer durch immer wieder neu einfließende Nuancen gebannt zuhören lässt und durchgängig die Frage stellt, wo man wohl in der nächsten Minute angekommen ist. Musik zum entspannen, Musik für Ausstellungsräume moderner Künste? Das muss jeder für sich entscheiden. Entsdeckt werden kann viel und was bei ersten Durchlauf vielleicht etwas monoton erscheinen könnte offenbart sich mit ein wenig Geduld: versprochen!