Frame of Mind liefern mit „Erode“ ein schicksalhaftes Bild, das erdrücken will und doch fängt uns der Sound traumgleich und melodisch auf.

Und so führt dich der namensgebende Titel direkt in die Tragik. Kurz ist dir, als hörst du ein schwaches Motorengeräusch die Luft zerschneiden. Verheißungsvoll und voll reißt dich der Sound mit wie die reife Stimme. Auf den Drums bewegst du dich mit ihr. Die Endlosigkeit der Tiefe, die Weite des Wasser und da ist sie – weggespült, davongetrieben. Melodisch und kraftvoll vereinen sich die so maskulinen Vocals und du hast das Gefühl, als stände etwas bevor, unvermeidlich. Impulsiv rufen sie aus. Lass alles ziehen, lass es fließen und gehen. Was suchst du in den Weiten des Ozeans? „It`s never as it seems…“ Du bewegst dich in einem Strudel aus Illusionen und tanzt im Reigen düsterer Elektronik. „Flown to the Unknown“ schließt sich dunkler und lauernder an. Gedämpfte Drums treffen auf hohe Klänge und dann hörst du sie, die zarte Weiblichkeit, die auf dem verträumten Synth-Wave-Gemisch dahingleitet. Wir lassen es alles ziehen und fließen und tanzen. Was tut die Welt um uns herum? Hörst du überall das Wispern, die Geheimnisse? Der Synth spielt mit dunklen Drums und doch verlierst du dich immer wieder in einer traumgleichen Tiefe. Und dann folgt bedrohlich auf dunklen Drums „Riders on the Storm“. Du hörst den Regen und den Donner grollen. Metallisch schlägt es dir entgegen. Wirr tanzen die Synthtöne wie der prasselnde Regen um dich herum. Volle, entschlossene Vocals stellen sich dir entgegen. Schräg und chillig, zuweilen irgendwie jazzig swingend, ist die Kulisse, auf der sich die scharfen Stimmen erheben. Warum nimmst du nicht seine Hand, damit er versteht? Habt ihr nicht alles gepackt? Seid ihr nicht die „Reiter aller Stürme“? Schräg lässt der Track deine Gedanken durcheinanderwirbeln. Doch die Tiefe ruft und sie findet sich letztlich gänzlich unverschleiert in „At the Bottom of the Sea“ wieder. Windig steigt der bewegende Titel ein. Melancholisch erhebt das Piano die Stimme, wird mehrstimmig und spielt eine herzzerreißende Melodie, schließlich schicksalhaft voll und ergreifend. Hoch tanzt der Synth auf der unumkehrbaren Tragik.

Vier Tracks und doch haben es Frame of Mind mit dieser kurzen Vorstellung geschafft, mich zu berühren und mich mit der Kraft ihrer Vocals zu treffen. Hört einmal rein und lasst euch mitnehmen in die Unendlichkeit.

 

Infacted Recordings

 

02.10.2020

 

https://www.frameofmind-music.de

 

01. Erode

02. Flown to the Unknown

03. Riders on the Storm

04. At the Bottom of the Sea