Seit 2018 bilden die Musiker Mark R. Bebb, Rob Dust und Keith Trigwell die Band "Form". Die Protagonisten sind vielfältig in der britischen Musikszene tätig. Sei es als Remixer für andere Projekte, Produzenten oder aber auch Beteiligungen bei Depeche-Mode-Coverbands.

Soviel soll es heute der Vorrede gewesen sein. Ich höre mal in "This world is ours" rein. Zunächst muss ich mich ungläubig davon überzeugen, dass die VÖ tatsächlich aus dem Jahr 2021 stammt, denn mich wandeln seltsame nostalgische Gefühle an. "Form" scheint wie ein Baby. Die Eltern sind die frühen Depeche Mode und Yazoo. Zur Geburt erschienen sind Tante Soft Cell und Onkel Erasure. Synthiepop ist ja ab und zu ganz schön, aber in dieser geballten Form wird mir dieses zuckersüße Gesäusel dann doch zuviel.

Alle Titel wirken so, als ob sie vom Schneidetisch Vince Clarks gefallen und von "Form" aufgekehrt worden sind. Um mit dieser Musik noch jemanden, außerhalb einer wirklich, wirklich nostalgischen Minderheit hinter dem elektronischen Ofen hervorlocken zu können kommen "Form" irgendwie etwa 35 Jahre zu spät. Und selbst damals wäre die VÖ vergessenswertere Hausmannskost gewesen. Versteht mich nicht falsch, an der Produktion ist selbst nichts auszusetzen, das passt alles ganz gut und stimmig zusammen. Nur leider fehlt eben jede Eigenständigkeit, frische Ideen oder irgendetwas, was nicht in dieser Form (hehe) bereits dagewesen wäre. Auch die großen Vorbilder haben Alben herausgebracht, die zu 70 Prozent schablonenhaft wirkten. Dann gab es da aber immer diesen einen oder anderen Titel, der aufhorchen ließ. Hier ist es nun so, dass man nicht einem Song irgendeine erinnernswerte Facette gegeben hätte. Mich würde es auch nicht wundern, wenn "This world is ours" eine Sammlung von nicht verwendeten B-Seiten Erasures aus den späten 80ern, frühen 90ern wäre.

Wer sich das wirklich reinziehen möchte kann dies auf der Bandcamp-Seite tun. Empfehlen kann ich das aber nicht.