Finem Illusionis: Dunkle Klangwelten auf „The Enslaved Species“ – Ambient trifft Dystopie

Finem Illusionis Dunkle Klangwelten auf...

Wer zum Jubiläum von Pantograph Records ein paar flotte Club-Hits erwartet hat, dürfte spätestens jetzt verdutzt aus der Wäsche schauen: Labelgründer Tomasz Zelek alias 'Finem Illusionis' wirft am 11. März 2025 mit seinem Debütalbum „The Enslaved Species“ nämlich mal eben alle Erwartungen über Bord und liefert stattdessen eine düster-experimentelle Klangreise, die direkt in die Abgründe menschlicher Existenz führt.

Vorbei sind die Tage, an denen Tomasz noch cluborientierte Beats aus den Lautsprechern pumpte – nach über 20 Jahren musikalischer Entwicklung präsentiert der Künstler nun endlich das Resultat seiner heimlichen Liebe zur dunklen Seite elektronischer Musik. Mit Einflüssen aus Dark Ambient, Industrial, Minimalismus und einer ordentlichen Portion glitchiger Elektronik kreiert Finem Illusionis eine Atmosphäre, die man eher als Soundtrack für ein dystopisches Endzeit-Drama statt für die nächste Party im Technoclub wählen würde.

Die dreizehn Tracks auf „The Enslaved Species“ entstanden über einen langen Zeitraum hinweg und spiegeln die tiefe Faszination des Künstlers für existenzielle Themen wider: Stücke wie das verstörend intensive „Life Stopped for Seven Minutes“, das klaustrophobische „Parasite“ oder das gesellschaftskritische „Dishonest Government“ lassen den Hörer unwillkürlich in düstere Gedankenwelten abtauchen. Ein Hauch von philosophischer Reflexion schwingt stets mit, wenn Zelek mit Klängen experimentiert, die tiefgründig, minimalistisch und doch emotional aufgeladen sind.

Besonders eindrucksvoll ist dabei das eindringliche „Silence is Golden“, das mit beklemmenden Soundflächen die Bedeutung von Stille neu definiert, während Tracks wie „Whispers from Hell“ oder „Artificial Tears“ die Grenzen zwischen experimenteller Musik und audiovisueller Erzählkunst verschwimmen lassen. Das Ergebnis klingt dabei genauso faszinierend wie beunruhigend – und das ist auch gewollt. Denn Zelek nutzt seine Klangwelten, um Fragen aufzuwerfen, vor denen die meisten lieber die Augen verschließen: die dunkle Natur der Menschheit und ihre fragwürdige Zukunft.

Kurzum: „The Enslaved Species“ ist definitiv kein Album für nebenbei und schon gar nicht für leichte Gemüter. Doch genau darin liegt der Reiz: Finem Illusionis nimmt uns mit auf eine musikalische Odyssee durch die Schattenseiten der menschlichen Seele und lässt uns dabei nicht unbeschadet zurück. Wer sich traut, einen Blick hinter den Vorhang der Komfortzone zu werfen, dem sei dieses Werk dringend empfohlen. Allen anderen bleibt ja immer noch der nächste Clubabend – allerdings ohne Finem Illusionis.

Finem Illusionis: Dunkle Klangwelten auf „The Enslaved Species“ – Ambient trifft Dystopie
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