Wer glaubt, dass ein „Poltergeist“ nur in alten Horrorfilmen sein Unwesen treibt, wird ab dem 15. Oktober 2025 eines Besseren belehrt – denn dann lassen Marathonmann ihren eigenen ‘Poltergeist’ von der Leine. Sieben Alben tief im Bandkosmos angekommen, kehren die Münchner zurück zu dem, was sie am besten können: Musik machen, die weh tut, tröstet, aufreißt und wieder zusammennäht. Das Ganze ohne großes Brimborium, ohne 200 Takes pro Song und ganz sicher ohne Studio-Maschine im Hintergrund – aufgenommen im DIY-Geist mit einem engen Freundeskreis, der vermutlich mehr Kaffee als Bier intus hatte.
Dabei war die Lage 2023 alles andere als rosig. Nach dem elektronisch gefärbten ‘Maniac’ hing die Euphorie im Keller, die Band stellte sich ernsthaft die Frage, ob Schluss ist. Doch statt großem Comeback-Plan folgte erst mal Rückzug: eine Hütte, keine Instrumente, viel Stille. Und siehe da – genau in dieser Ruhe haben Marathonmann die Spur wiedergefunden. So entstand ‘Poltergeist’, ein Album, das nicht von Kontrolle, sondern von ihrem Verlust erzählt. Und genau daraus wächst eine neue Stärke. Klanglich schlagen die Songs einen Bogen von düsterem Post-Hardcore über hymnischen Rock bis hin zu fast filmisch erzählten Klangwelten. Dass die Band ausgesprochene Film-Nerds ist, merkt man jeder Zeile an: Zitate, Anspielungen, Soundtrack-Vibes. Wer beim Hören das Gefühl hat, mitten in einem vertonten Filmriss gelandet zu sein, liegt goldrichtig.
Inhaltlich geht es um Überforderung, Rückzug, Wiedergeburt, Fragen ohne Antworten – und doch blitzt zwischen all den Schatten immer wieder Hoffnung auf, subtil, niemals pathetisch. Marathonmann waren schon Punk, Indie, Emo oder Akustik – und sind doch immer sie selbst geblieben. ‘Poltergeist’ klingt wie ein Puzzle ihrer Vergangenheit, neu zusammengesetzt, rissig, aber standhaft. Wer die Band vermisst hat, bekommt sie hier zurück – ehrlich, direkt und ohne Maske.
Filmriss vertont: Marathonmann veröffentlichen ‘Poltergeist’

Weltuntergang deluxe: 'Dome Runner' kehren mit „World Panopticon“ zurück

Der Weltuntergang ist ja so eine Sache – mal klopft er als Klimakrise an die Tür, mal schleicht er sich als politische Schieflage durchs Tagesgeschehen, und manchmal kommt er auch einfach als doppeltes Industrial-Metal-Album daher. Genau in diese Kerbe schlagen 'Dome Runner', die am 22. November 2025 ihr Zweitwerk „World Panopticon“ via Svart Records veröffentlichen. Wer also schon immer wissen wollte, wie sich die Endzeit anhört, wenn man sie auf CD, Doppel-LP oder digital presst, bekommt hier den ultimativen Soundtrack geliefert: 77 Minuten zwischen Kreissägenriffs, Presslufthammer-Beats und...
Cybermode Beats - There Is No Tomorrow

„There Is No Tomorrow“ – das klingt wie ein typischer Titel für ein düsteres Elektroalbum. Aber mal ehrlich: In unserer aktuellen politischen Realität könnte man das doch glatt wörtlich nehmen. Wir in Deutschland wirken gerade wie ein Land, das permanent im Formularstau steckt. Überreguliert, langsam, naiv – und völlig unfähig, flexibel auf weltpolitische Veränderungen zu reagieren. Während also 'draußen' die Welt brennt, diskutieren wir 'drinnen' über den korrekten Recycling-Code für Pappbecher. Zukunftsfähigkeit? Eher nicht vorhanden. Genau deshalb hat mich der Albumtitel direkt angepackt. „