Wir kennen Demos die flüstern, 'Feudal Age' aber schreit laut. Was 'Operation Suffocate' hier zum ersten Mal auf Tonträger bannen, ist nichts weniger als ein akustisches Gemetzel an zarten Trommelfellen. Am 18. April 2025 veröffentlichen die beiden US-Amerikaner ihr Debüt-Demo über 'The Doorway to Label' – natürlich stilecht auf Kassette und digital. Und wer sich auf diese fünf Tracks einlässt, bekommt keine Songs serviert, sondern eine Kriegserklärung.
Die Musik? Ein brutaler Cocktail aus extremem Noise, zähnefletschendem Industrial Metal und maschineller Gewaltästhetik. Drumcomputer prügeln erbarmungslos, verzerrte Geräusche zerreißen die Nerven, während zwischen all dem Lärm eine unheilvolle Atmosphäre wabert, als würde ein Samurai-Geist langsam aber sicher durch die Boxen steigen. Hier regiert nicht die Schönheit der Kirschblüte, sondern das Chaos der Klinge. Thematisch entführt Feudal Age ins feudale Japan – allerdings nicht ins malerische Kyoto bei Sonnenuntergang, sondern mitten ins blutige Machtgerangel zwischen Samurai, Shogunen und aufstrebender imperialer Expansion. Eine Welt, in der Ehre oft nur ein anderes Wort für brutalen Tod war, spiegelt sich in Tracktiteln wie Fathers We March oder The Last Fight wider. Operation Suffocate schauen nicht auf Geschichte – sie reißen ein Loch hinein und kriechen durch das Schlachtfeld.
Es ist diese kompromisslose Fusion aus wütender Härte und geisterhafter Trance, die das Demo so faszinierend macht. Wer Feudal Age hört, verliert sich in einer Welt, in der jede Sekunde den nächsten Ausbruch bringen könnte. Hypnotisch, hässlich, herrlich unangenehm. Und ja, wir empfehlen: Kopfhörer auf, Licht aus, Nerven beiseitelegen.
Feudal Age von Operation Suffocate: Martialischer Industrial-Noise zum Fürchten

Blade Runner fürs Herz: Fernando Honorato zeigt neue Tiefe mit „A Million Times“

Wer den Namen Fernando Honorato hört, denkt vermutlich zuerst an Principe Valiente – jene schwedische Band, die sich mit dramatischem Darkwave und shoegazigem Pathos einen festen Platz in der melancholischen Musiklandschaft erspielt hat. Doch jetzt betritt Honorato unter dem Namen 'Fernando's Eyes' eigenes Terrain und präsentiert mit „A Million Times“ eine erste Solo-Single, die tief in die Abgründe der menschlichen Psyche blickt – und dabei mit einer faszinierenden Mischung aus Zerbrechlichkeit und cineastischer Wucht punktet.Veröffentlicht über Aaenaos Records, ist „A Million Times“ eine mus...
Hexenkraut und Sonnenschein – Grave Speaker beschwören Rays of the Emerald Sun

Nein, das hier ist kein Trip in die Vergangenheit – oder vielleicht doch, aber nur mit einem Fuß im matschigen Sumpf von Massachusetts und dem anderen auf einem fliegenden Teppich aus Lava. 'Rays of the Emerald Sun', das zweite Album von 'Grave Speaker', erscheint am 16. Mai 2025 via Electric Valley Records, und der Solo-Zauberer John Steele zeigt sich darauf psychedelischer, doomiger und okkulter als je zuvor.Schon das 2023er Debüt hat uns eine gute Portion Siebziger-Feeling mit Garage-Dreck und bewusstseinserweiternden Nebelschwaden serviert. Jetzt aber geht’s noch tiefer hinein ins Reich de...