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Fatboy Slim - Why Try Harder
Fatboy Slim, oder Mighty Dub Katz, oder Pizzaman, oder Beats International, oder Freak Power…. Und das sind nur die bekanntesten Projekte bei denen Norman Cook maßgeblich beteiligt war; der Norman Cook der uns in den 80ern acapella mit dem Isley Brothers Cover ‚Caravan of Love’ in der Gitarrenpop-Combo ‚The Housemartins’ beglückte, bevor er seine Liebe zur Club-Musik verschiedenster Ausprägung entdeckte. Mit Funk, Dub, House, Trip Hop, Acid oder eben unter seinem Moniker Fatboy Slim mit Big Beat hat er uns beglückt und so manche Sohle durchtanzen lassen. Fatboy Slim – dieses Projekt scheint ihm am Herzen zu liegen, denn seit nunmehr vier Alben und gut einer Dekade released und remixed Herr Cook unter diesem Namen was das Zeug hält. Auch wenn Big Beat wohl derzeit zu den Musikrichtungen gehört, die nicht mehr weniger hip sein könnten, muss doch wohl fast jeder zugeben, dass er bereits zur ein oder anderen Produktion des Big Beat Königs auf einer Tanzfläche dieser Welt die Füße bewegt hat, entweder mit mehr als 250000 anderen Menschen in Brighton oder mehr als 360000 Menschen (!) in Rio oder vielleicht auch nur bei der HR3-Disco der lokalen Feuerwehr. Maximaler Spassfaktor und fette Beats zeichnen die Höhepunkte seines Schaffens aus und bewegten so auch andere Künstler auf das Chart-Treppchen. Allen voran Cornershop und Groove Armade, die freundlicherweise auch ihren Weg auf diese Compilation geschafft haben. Zunächst noch sehr Acid- und Trillerpfeifen-lastig startete Fatboy Slim mit der Single mit dem sympathischen Namen ‚Everybody needs a 303’. Richtig bekannt wurde er allerdings erst mit dem zweiten Album ‚You’ve come a long way baby’, das die eigentlichen dicken Beats in Form des ‚Rockefella Skanks’, ‚Gangsta Trippin’ oder dem Ibiza-Klassiker ‚Love Island’ beinhaltete. Scratches, Loops und Bass was das Zeug hält erschütterten die Club-Welt und prägten mit Kollegen wie Bentley Rhythm Ace oder Mindfield General eine ganze Szene. Und plötzlich war das kleine Skint Label Dank seines Vorzeige-DJs der Hype des Jahres. Das dritte Album machte hauptsächlich mit ‚Weapon of Choice’ und dem zugehörigen charmanten Christopher Walken Tanzvideos von sich reden. Man besann sich auf frühere funkige Momente, holte sich Macy Gray ins Boot und belebte den verstorbenen Doors-Sänger, Jim Morrison, wieder. So richtig innovativ war das jedoch schon nicht mehr. Das vierte Album ‚Palookaville’ hatte dann mit ‚Slash Dot Dash’ und ‚Wonderful Night’ zwar auch ganz nette Momente, war aber doch eher nur noch eine blasse Kopie früherer Zeiten und brachte mit Interpretationen von ‚The Joker’ und ‚Jingo’ echte Zehennägelaufroller. Dass Fatboy Slim vielleicht mal wieder unter anderem Namen mit White Labels eine andere Richtung einschlagen sollte beweist auch das Cover der ‚Best Of’ bei dem bereits zum zweiten Mal – und somit nicht wirklich einfallsreich – der dicke Burschi mit dem zugegeben coolen, k***-braunen #1-T-Shirt seinen Auftritt hat. Naja, vielleicht ist das jetzt für die Staaten, wo der erste Auftritt schlichtweg durch ein langweiliges Plattenregal-Cover aufgrund der Angst vor Protesten der Vereinigung der kräftigen Menschen (oder wie sagt man das politically correct?) ersetzt wurde. Wer die ersten beiden Alben von Fatboy Slim sein Eigen nennt, besitzt meiner Meinung nach alles was er braucht, denn auch die beiden neuen Tracks ‚Champion Sound’ und ‚That old pair of Jeans’ sind zwar durchaus groovy, cool und unterhaltsam, folgen jedoch wieder dem bereits bekannten Muster. Alle die Fatboy Slim bisher noch nicht im Plattenschrank stehen haben, sei diese CD als ‚Standard’ empfohlen, der neben der Best-Of der Chemical Brothers bestimmt einen schlanken Fuß macht. Vier Punkte, die sich hauptsächlich auf die anbetungswürdigen Frühwerke und deren damaligen Vorzeigecharakter begründen und mit sieben (noch nie da gewesenen ;-) Punkten die vielen drei-Punkte-schwachen Füller ausgleichen…