Escape sich Romeo. Ich muss ja zugeben, dass ich mich sofort in den Bandnamen verliebte, als ich ihn das erste mal las... "Somebody" auf dem Mystik Sound Sampler 2 war ein wunderschönes Stück zu dem ich noch oft tanzen sollte und der Bandname positiv konnotiert. Doch... warum auch immer... nie habe ich mich mit der Band beschäftigt, nie etwas anderes gehört, nie in die ...wow.... zehn bisherigen Alben reingelauscht. Doch dem Medienkonverter und seinem Promofundus sei Dank lasse ich mir die graue Herbstzeit mit etwas Weiterbildung versüßen - ich bin gespannt. Natürlich habe ich nicht die Erwartung, dass eine Band mit über 25 Jahren Geschichte noch so klingt so klingt sie zu Anfangszeiten. Kopf der Band Thomas Elbern präsentiert 2015 ein sehr wavig-schmusiges Werk, dass durch seine unaufgeregte Stimmung etwas Zeit benötigt, aber dann gut ins Ohr geht. Ich lese zwar in den schön geschriebenen Texten über eine Welt nach dem Ende des Menschen, doch musikalisch wäre mir eher sanfte Melancholie in den Sinn gekommen. Gastsängerin Mattussea trägt in mehreren Songs zur Abwechslung bei und schafft damit auch eines der Highlights "Cold future" zu zaubern. Ansonsten fahren Escape with Romeo ein Programm, dass zwar gekonnt, aber dennoch durchgehend den Gesetze des schmusigen Wave/Pop folgt. Da sind einige schöne Nummern drin, aber so richtig mitreißen will 'After the future' mich nicht. Ich weiß nicht, ob ich der Richtige für diese Kritik bin, ob ich dem Künstler Thomas Elbern und seinem Bestreben nach Fortschritt gerecht werde, wenn ich an anderer Stelle lese, welche Begeisterung er bei der Band näherstehenden Personen hervorrufen kann. Ich kann nicht einschätzen, wie 'After the future' in die Diskographie passt und wie der Vergleich zum Vorgänger ausfällt. Mir bleibt nur eines zu schreiben: Das ist ein wirklich nettes Album für eine Hörerschaft, die nicht mehr ganz so in moderne Zeiten passt. Viele schöne Stücken ergeben mit ihrer zeitlosen Gelassenheit ein schlüssiges aber zeitweise zu unaufgeregtes Gesamtwerk mit tollen Texten. Reinhorchen kann sich also lohnen, muss es aber nicht.