Wie viele Bands, wie viele Alben habe ich gehört wo es im Vorfeld hieß … 80er Jahre Stil usw. und nun also wieder einmal mehr eine derartige Ankündigung, so zumindest in Teilen. Minimal Music, 80er, kraftvoll, zielstrebig und ohne Kompromisse lautet die Definition der Beschreibung von Musik und Stilistik des Duos Austerity Complex. Das vorliegende Album “Reflections“ ist das Debüt zweier Leute die man nun wirklich nicht mehr als Newcomer bezeichnen kann. Nigel Wheeler (Gesang / Keyboard) und André Schuster (Programing / Keyboard) sind die beiden Köpfe des Synth-Projektes. Nigel hat in diversen Londoner Projekten mitgewirkt und André ist eines der vier ehemaligen Mitglieder der leider nicht mehr bestehenden Dresdner Band Days Of Fate die es immerhin auf 3 Alben und diverse Single- / Maxi Veröffentlichungen gebracht hat. Und tatsächlich muss ich etwas schmunzeln, erinnert mich bei manchen Songs der Gesang von Nigel, bei anderen dann die Synth-Melodien an den ein oder anderen 80er Jahre Song und nein, ich verkneife mir an dieser Stelle jedweden Vergleich mit Bands und Projekten dieser Zeit und noch einmal nein, auch Vergleiche zu Days Of Fate bleiben außen vor, denn mit Austerity Complex wagen die beiden schließlich einen Neuanfang und dies ohne zurück zu schauen auf vergangenes. Musikalisch ist nicht zu überhören das die Wurzeln der Band in den 80ern liegen. Synthetische Klangstrukturen vermischen sich gekonnt mit Minimal Sounds, einnehmenden Melodien und kraftvollen Beats. Die Band sieht ihre Musik nicht allein als künstlerisches Stilmittel, sondern sie verbindet ein Lebensgefühl mit den Songs, die aufzeigen das tiefgründige Texte auch im Synthpop möglich sind. Das Album startet mit dem sphärischen “Austerity“ gefolgt von “New Horizon“, “Emotionless“ und “Devious“, drei rhythmischeren Nummern bevor mit “Devious (Reprise)“ der Wind etwas aus den Segeln genommen wird, an dieser Stelle auch wirklich sehr wohltuend dieses instrumentale Stück. Danach folgt mit “Mystery Girl“ einer dieser 80s Momente, der im nächsten Stück “Purity“ fortgeführt wird. “Summer Past“ vom Rhythmus her etwas anders bringt zum gefühlt richtigem Moment etwas Abwechslung bevor mit “Nature Of Man“ das ruhigste Stück auf “Reflections“ folgt. Mit “She Want’s Me“ und “Sweet Surburbia“ gibt man dann zum Ende noch mal etwas mehr Gas und dann ist eine gute dreiviertel Stunde um und irgendwie kommt es einem so vor als wären gerade mal fünf Minuten vergangen, zumindest ging es mir so, die Zeit verflog regelrecht beim Hören des Albums. Ein recht feines und sehr frisch klingendes Werk von den letztjährigen Gewinnern des Battle Of The Bands Contests.