Es ist Mitte April 2025, und während halb Europa noch über das Wetter jammert und die andere Hälfte heimlich den Sommerurlaub plant, liefert uns Ant-Zen ein Fundstück aus der Unterwelt der nie gedrehten Filmgeschichte: 'Eros Maximus' – eine musikalische Reise in die fleischgewordene Fantasie eines Films, der nie das Licht des Projektors erblickte. Ursprünglich schon 2005 beauftragt, die Musik für den erotischen Historienfilm 'Eros Maximus' zu komponieren – ein Projekt, das wohl am ehesten als "Caligula auf Steroiden" beschrieben werden kann –, legte David Thrussell los, als stünde Rom kurz vor dem Comeback. In seinem Auftrag: Musik, die während der Dreharbeiten laufen sollte, um Schauspieler*innen in die richtige dekadente Stimmung zu versetzen. Das Filmprojekt? Starb eine Woche vor Drehstart den klassischen Produzententod – Geld futsch, Erotik futsch.
Doch wie es sich für wahre Kunst gehört, bleibt wenigstens der Soundtrack erhalten – eine sündige Mixtur aus Bossa-Nova, Moog-Synthies, Harpsichord-Trillern und lateinischem Lasziv-Groove, der irgendwo zwischen Fellini, Franco und einer schweißnassen Toga-Party seinen Höhepunkt findet. Eingespielt von Die Teufelsmaschine als eigens zusammengestellter Studioband, tönt diese Musik wie ein fiebertraumhaftes Paralleluniversum, in dem das römische Reich nie untergegangen ist, sondern einfach in eine endlose Bacchanalie überging.
Veröffentlicht wird das Ganze nun in streng limitierter Form auf square 7" lathe cut clear vinyl mit exklusivem Acrylglas-Cover – jedes Exemplar ein Einzelstück –, sowie digital via Bandcamp. Die Vinyl-Version bietet vier Tracks, digital gibt’s fünf, darunter das herrlich absurde 'Pape Satanis' und das finale orgiastische 'Eros Finale'. Wer bei Ant-Zen schon mal zugehört hat, weiß: Hier wird nicht einfach nur Musik veröffentlicht – hier wird Legende konserviert.
Die Musik zu einem Film, der nie gedreht wurde, erscheint also zwanzig Jahre später als bittersüße Hommage an die Kunst der gescheiterten Visionen. Und David Thrussell hat mal wieder bewiesen, dass er selbst dann Geschichte schreibt, wenn die Geschichte gar nicht stattgefunden hat.