Besonders interessant finde ich immer Debüt-CD’s, da hier die Überraschungsfaktor besonders groß sein kann. Andererseits gibt es aber im Wave-Electronic-Genre auch immer besonders große Enttäuschungen, weil einfach nur Althergebrachtes kopiert und gnadenlos tot-geleiert wird. Um so überraschter war ich nach dem Einlegen von „Raindrops“. Gleich der erste Titel „Second World“ ist sehr schön produziert, fette Bässe, super Melodie und ein männlicher, klagender Gesang in Abwechslung mit einer schönen, schmachtenden weiblichen Stimme. Und in gleicher Qualität geht’s dann auch weiter. Wunderschöne, teilweise treibende Hooklines, die an die guten alten Zeiten erinnern, ohne abgestanden zu wirken. Alles ist gut gewürzt mit einer kräftigen Prise Melancholie, Experimentierfreudigkeit, teilweise härterer Gangart und auch ein paar treibenden Gitarren. Ich hab selten so vielseitigen und eingängigen Sythipop/Wave in den letzten paar Jahren gehört! Manchmal erinnert es an „The Cure“, manchmal „Anne Clark“, und trotzdem ist es für ein Debüt sehr eigenständig. Als Anspieltipp empfehle ich außerdem „Paradise“, „Pet“ und "31 Seconds" (wegen der Ähnlichkeit zu Anne Clark)