Nach einer Wartezeit von nicht ganz zwei Jahren veröffentlicht das Ein-Frau-Projekt Eisschock die 5-Track-EP "Play The Game", als Nachfolger des 2006-Debüts "Therapie", die es ausschließlich nur in digitaler Form (iTunes, Musicload, Amazon, usw.) zu erstehen gibt. Besitzer des Debüt-Albums wissen bereits, dass ihnen mit Eisschock elektronische Klänge und Songs erwarten, die sich im Synthie-Pop und EBM-Bereich beheimatet fühlen. Die überschaubare Web-EP mit ihrer Spielzeit von rund 24 Minuten bietet eine persönliche, emotionale und nachdenkliche Auswahl an Titeln, welche einerseits von Trennungen und Vergangenes, andererseits von Aufforderungen und menschlichen Nervigkeiten, bzw. Verhaltensweisen, wie das Sprechen ohne wirklich etwas damit zu sagen, kurz um: Phrasen zu dreschen, handeln. Dabei fallen die Titel, wie etwa das eindringliche "Hass mich", das fast plastische "Platitudes" und attackierende "Play The Game", bewusst kühl, distanziert und nicht gerade einladend aus. Eine unangenehme Stimmung entsteht, während des Hörens, die dann allerdings von den beiden noch übrigen Titeln, dem zwar immer noch melancholisch gehaltenen "Pictures Of The Past" und dem ruhigeren, sphärischen "Far Far Away" abgelöst und umgewandelt werden kann. Nicht zuletzt deshalb, weil ihnen eine melodische Sequenz einverleibt ist, die die Schwere der anderen drei Songs auflockert und zeitweise aufhebt. Insgesamt ist diese EP eine schwer einzuordnende Angelegenheit, die zum einen kaum vergleichbar ist mit seinem Vorgänger und zum anderen nur an Fans und Genre-Liebhaber weiterzuempfehlen ist.