Ob Kriegsgeheul, KI-Paranoia oder der verrückte wieder auferstandene Ex-Präsident, der nun erneut im Oval Office sitzt und TikTok tanzen will, während er Weltkriege plant – willkommen in unserer ganz persönlichen Darkest Hour. Während draußen die Zivilisation rückwärts läuft, liefern Ruined Conflict den perfekten Soundtrack für diese globale Midlife-Crisis. Ihre brandneue Single Darkest Hour, veröffentlicht am 17. Juli 2025, ist so finster, dass selbst der Papst kurz über Cyberpunk nachdenkt.
Das Duo aus Cleveland ist bekannt dafür, gesellschaftliche Schieflagen in melodischen Ausnahmezustand zu übersetzen. Früher mehr EBM-lastig, heute tief im Futurepop verwurzelt, bleibt ihre Musik eine Mischung aus elektronischer Dringlichkeit und hymnischer Melancholie. Darkest Hour zeigt diese Evolution auf bestechende Weise: Ein treibender Beat marschiert entschlossen durch dichte Synth-Schichten, während der Gesang wie eine Mischung aus verzweifeltem Appell und poetischer Abrechnung wirkt. Textlich gibt’s keine süßen Auswege, sondern einen schonungslosen Blick auf die Schatten unserer Zeit – doch statt in Lethargie zu enden, kanalisiert der Track all das in pure Energie. Ruined Conflict liefern hier keine düstere Ballade, sondern eine elektrisierte Mahnung im Tanzflächenformat. Man kann zu Darkest Hour leiden, feiern oder einfach alles gleichzeitig.
Das Cover der Single setzt dem Ganzen die apokalyptische Krone auf: Ein Mensch, nackt ans Kreuz geschlagen, thronend in einer zerfallenen Kathedrale, während im Hintergrund Flammen auflodern – somit definitiv kein Platz für Zweideutigkeiten, dafür ein visuelles Statement, das man nicht vergisst. Subtil ist anders, aber Ruined Conflict waren nie für halbe Sachen bekannt. Mit Darkest Hour zeigt das Projekt erneut, dass Futurepop mehr sein kann als Retro-Romantik mit Synths: nämlich eine ernsthafte musikalische Auseinandersetzung mit der Frage, wie viel Dunkelheit ein Mensch eigentlich aushält.
Düstere Zeiten, starke Beats – Darkest Hour von Ruined Conflict ist da!

Carlos Perón – Impersonator II

Es ist eines dieser Alben, die sich aus der Geschichte der elektronischen Musik wie ein Obelisk erheben – kantig, unbequem, aber von fast mystischer Anziehungskraft. Impersonator II, das Soloalbum von Carlos Perón, dem Mitbegründer von Yello, wurde ursprünglich 1988 über 'Play It Again Sam Records' veröffentlicht – lange nach seinem ersten Solowerk Impersonator aus dem Jahr 1981, aber mit direkter ästhetischer Linie dorthin. Beide Alben entstanden in einer Zeit, in der elektronische Musik noch mit Bandmaschinen, analogem Equipment und purem Experimentiergeist gemacht wurde. Und gerade Imperson...
Von Schwerin nach Nirgendwo: Open-Air-Traum mit ‚Mesh‘ platzt 24 Stunden vor Show

Na, das Wochenende fängt ja großartig an: Während andere sich auf Freibad und Fritten freuen, starren ‚Mesh‘-Fans fassungslos aufs Handy – das für morgen, 19. Juli 2025, geplante „Mesh – Open Air“ auf der Pappelpark-Bühne ist über Nacht vaporisiert. Keine Gewitterfront, kein Stromausfall, sondern die lapidare Facebook-Formel „unvorhergesehene organisatorische Umstände“. Wer bereits Zugtickets gebucht, Hotelbetten bezahlt oder sogar den Hund bei Oma einquartiert hat, darf sich ehrlich gesagt reichlich veräppelt fühlen.Denn: Weder Bands noch Booking-Agentur wurden anscheinend vorab informiert. ‚