François Dumeaux alias Druc Drac hat für sein neues Album einen interessanten Ansatz gewählt. Er versetzte sich in die Zeit seiner Kindheit und seiner Jugend und komponierte Musik, die aus diesen Zeiten stammen könnte, kombiniert mit Musik der Gegenwart. Eine musikalisch-zeitliche Dreifaltigkeit sozusagen. Somit erklärt sich auch der Titel "Retrofuture" seines digitalen Albums von allein. Ohne das Alter von François Dumeaux genau zu kennen, lässt es sich annäherungsweise aus seiner Musik ableiten.
Es finden sich viele Einflüsse früher Synthesizer-Musik mit diesem typischen, leicht quäkenden Sound, die sich eventuell noch den 70ern, auf jeden Fall aber den 80ern zuordnen lassen. Damit wäre der Zeitpunkt für Dumeaux' Kindheit festgelegt. Andererseits gibt es auch viele Klänge etwa aus dem Trance-Sektor zu hören, die aus den 90ern zu stammen scheinen und folglich seine Jugendzeit markieren. Diese musikalischen Epochen werden untermalt von einem pulsierenden, teils kräftigen Rhythmus. Und schließlich hebt die moderne Produktion diese Verschmelzung vergangener musikkalischer Ausdrucksformen in die Gegenwart.
Vordergründig hört sich vieles erst einmal 'retro' an, wird dann aber schnell zu einem Konglomerat verschiedenster Sounds und schließlich ist man sich nicht mehr sicher, was wirklich retro und was aktuell ist. Insofern hat Druc Drac das selbstgesetzte Motto perfekt umgesetzt. Für elektronische Klangtüftler und -verehrer dürfte es auf "Retrofuture" zudem einiges an interessanten Ideen zu entdecken geben. Schließlich unterrichtet François Dumeaux die elektroakustische Klasse am Conservatoire de Bordeaux Jacques Thibaud…