Das Projekt Dooom hat das erste Mal 2004 mit dem Album "Endtime" von sich reden gemacht. Nun, vier Jahre danach, ist mit "Psychonaut" der Nachfolger fertig. Das Album dreht sich um die menschliche Psyche und versucht, den Hörer durch bestimmte Sounds und die dadurch hervorgerufenen Emotionen auf eine Reise durch den Geist mitzunehmen. Für Matt Sick ist sein Projekt Dooom damit so etwas wie eine Versuchsstation bzw. ein Forschungslabor. Diese Reise wird für jeden Hörer anders aussehen und kann sich auch für den gleichen Hörer bei jedem neuen Durchlauf verändern. Dooom startet mit "Shadows" in den tiefsten Tiefen, dort, wie die Abgründe lauern, derer man sich so selten bewusst wird bzw. werden will. Wie um diese Tiefen zu verdeutlichen, erklingt in den düsteren Klängen aus Streichern ein heller Ton ähnlich einem Echolot. Bei "Trauma" sind es eher die chorähnlichen Klänge und vor allem die Gitarrensamples, die dem düsteren Song etwas Wärme verleihen. "Hope And Fear" pendelt zwischen melancholischen Hintergrundtönen und hellen und klaren, aber sporadischen Synthieklängen. Sehr zurückhaltend, auf sphärische Hintergrundschwingungen setzend ist "Rebirth", das mit seinen knapp 12 Minuten bisweilen etwas langatmig wirkt. Wie ein Marsch klingt "Caravan Of Restless Souls", mit hellen Xylophon-artigen Tönen durchsetzt und dadurch der lebendigste Song des Albums. "Psychonaut" fällt zwar in das Genre Dark Ambient, das aber auch nur zum Teil. Bisweilen wirken die Songs des Albums auch wie die eines Soundtracks. Genau deshalb ist diese Reise durch die Psyche eine Geisterbahnfahrt durch den eigenen Geist. Doooms Neuling erscheint manchmal etwas zu zurückhaltend, vermittelt aber eine schöne, tiefschwarze Atmosphäre.