Wer mal wieder Lust auf eine Mischung des sehr rar gewordenen Futurepops mit klassischem Electro hat, dem sei das Album ‚Water’ von Blame ans Herz gelegt. Eine Stunde Musik zwischen Rotersand und Mind in a Box spannt Boris Posavec mit seinen beiden Mitstreitern unter seinem Pseudonym auf. Bereits 2004 wurde dieses Werk veröffentlicht, allerdings nur in einer kleinen Stückzahl, die schnell vergriffen war. Klangdynamik greift die Musik vier Jahre später noch einmal auf, nachdem die Tracks überarbeitet und neu gemastert wurden. Obwohl das Werk an einigen Stellen vielleicht mit trancigen Passagen den ursprünglichen Veröffentlichungszeitpunkt erahnen lässt, stören diese ‚Artefakte’ nur an wenigen Stellen den Gesamteindruck 2008, wie zum Bsp. bei den ruhigeren Parts von ’Modern Angels like us’ oder beim Original von 'Waterside' mit etwas zu synthetisch angelegten Gepfeife. Das ambiente ‚Sentinels Asleep’ hingegen erscheinen durchgängig atmosphärisch dicht aufgebaut und fällt besonders positiv auf. Ehrliche, und trotzdem verspielte schnellere Beiträge wie der Hypogeum-Mix von Waterside mit seinen an den Sound-of-Frankfurt erinnernden Electro-Acid-Läufen stehen neben Synthpop-Songs wie ‚1000 Pieces of your Smile’ oder dem stampfenden ‚Legions - Across the Ocean’. ‚Ragnorak - The Final Winter’ stellt sich nach mehrmaligem Hören als mein Favourit heraus, beginnt es doch sehr entspannt, baut sich dann jedoch mit Loops, Sequencern und Beats zum treibenden Reißer mit großem Karma auf. Hier hat sich eine Band richtig viel Mühe bei Songstruktur, Arrangement, Gesang und Produktion gegeben, so dass ‚Water’ ein respektables Debüt darstellt. Ob das Album zeitgemäß ist und in das Jahr 2008 passt, sollte deshalb erstmal zweitrangig sein…