Während die einen nach dem WGT noch mühsam ihr Schwarzzeug entstauben und andere sich panisch fragen, wie man eine KI wieder abschaltet, bevor sie das Badezimmer putzt – machen Metroland einfach das, was sie am besten können: Sie resetten die Welt. Oder zumindest den Club. Und zwar mit Stil, Konzept – und einem finalen Gruß aus ihrer Albumwelt Forum. Mit der Reset EP schließen die belgischen Sound-Architekten ihren vierteiligen EP-Zyklus ab, der rund um ihr gefeiertes Album Forum kreiste. Wer Metroland kennt, weiß: Hier wird nicht einfach nur Musik veröffentlicht – hier werden Systeme analysiert, Ideen vertont und Beats mit klarem Konzept serviert. Und diesmal dreht sich alles um den „Great Reset“ – jenes hochtrabende Weltwirtschaftsforum-Manifest, das wahlweise als Hoffnung auf eine bessere Welt oder als Türöffner für die nächste Dystopie verstanden wird. Und dazwischen irgendwo: Metroland. Mit Synths. Und Meinung.
Der Opener The Smaller Reset gibt sich präzise und tanzbar, fast wie eine höfliche Einladung zum Systemneustart. Wer den Soundtrack für den dystopischen Montagmorgen sucht, wird hier bestens bedient. The Greater Reset hingegen ist das, was passiert, wenn man denselben Gedanken durch einen dunklen Berliner Club jagt: länger, treibender, mit der Energie einer paranoiden Utopie auf Koffein. Doch das eigentliche Sahnehäubchen kommt mit Track Nummer drei: Improving The State Of The World. Ein Titel, so ambitioniert wie der WEF-Slogan selbst – nur mit deutlich mehr Ironie. Zwischen catchy Melodien und tanzbarer Resignation schwingt hier subtiler Kommentar mit: Wenn schon die Welt retten, dann bitte mit Rhythmus. Vielleicht war ja genau das das Problem der bisherigen Weltordnung – zu wenig 4/4-Takt.
Insgesamt ist Reset nicht nur ein EP-Abschluss, sondern der große Showdown einer musikalisch-konzeptuellen Reise, die mit 0 begann und jetzt, viele Release-Meilen später, die Tür hinter sich schließt. Metroland sagen damit: „Danke, das war’s erstmal. Aber lasst uns vorher noch mal alles runterfahren, neu starten und schauen, was passiert, wenn der Beat beim Bootvorgang mitschwingt.“ Also: System runtergefahren. Reboot in drei, zwei, eins... Metroland.
Die Zukunft tanzt rückwärts: Metroland liefern den finalen „Reset“

16 Volt veröffentlichen Remaster-Debüt Wisdom – erstmals auf Vinyl und mit Bonus-Tracks

Industrie-Nostalgiker aufgepasst: Während manch ein Tech-Bro noch glaubt, dass Spotify der Nabel der Musikwelt sei, holen 16 Volt ihre 90er-Götterdämmerung aus der Versenkung – und zwar auf quietschgelbem Vinyl! Seit dem 6. Juni 2025 steht das frisch remasterte Debütalbum Wisdom in den Startlöchern – ein Release, das nicht nur Industrial-Fans mit Vintage-Ader das Herz aufgehen lässt.
'Interaltro' ist da: Kompuls zerschlägt Erwartungen mit Klanggewalt

Manche Releases schleichen sich leise durch die Tür – Interaltro von Kompuls dagegen tritt sie gleich komplett aus dem Rahmen. Ab heute ist das Debütalbum von Tim Kniep offiziell erhältlich, und wer ihn bislang nur als eine Hälfte des noisig-industriellen Duos Synapscape kannte, der darf sich warm anziehen. Denn solo zeigt der Bielefelder, dass seine musikalische Vorstellungskraft nicht nur groß, sondern auch herrlich unberechenbar ist.Aber Achtung! Interaltro ist meiner Meinung nach kein Album, das man mal eben nebenbei weghört. Es ist ein akustischer Drahtseilakt, der mit technoiden Fragment...