Die Hinterkaifeck Chroniken – Mehr Gänsehaut als ein frisch gerupftes Huhn

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Hinterkaifeck – der Name allein jagt Gruselfans schon seit Jahrzehnten einen Schauer über den Rücken. Die unaufgeklärten Morde von 1922 auf einem abgelegenen bayrischen Bauernhof haben bis heute eine düstere Faszination, die nun von 'Das Institut' – dem Duo aus Matthias Schuster und Trautonia Capra – in Klang gegossen wird. Am 18. Februar 2025 erscheint Die Hinterkaifeck Chroniken über das bekannte Label Ant-zen – und es klingt genau so, wie man es sich vorstellt: wie ein musikalischer Albtraum, aus dem man nur schwer wieder herausfindet.

Schon der Opener 'Riding a Dead Horse' lässt keinen Zweifel daran, dass hier kein Platz für Wohlfühl-Synthpop ist. Stattdessen bekommt man schleppende, bedrohliche Elektronik serviert, die so klingt, als würde sie aus einem verstaubten Grammophon in einem verlassenen Herrenhaus tropfen. Schusters Vintage-Synths heulen, knistern und summen, als hätten sie selbst schon zu viele dunkle Geheimnisse gesehen. Und Capras Stimme? Eine Mischung aus Beschwörung, Warnung und hypnotischer Anziehungskraft – als würde ein ruheloser Geist direkt ins Ohr flüstern.

Mit 'The Entrance' öffnet sich die Tür zu einer anderen Welt – wortwörtlich. Verzerrte Field Recordings, knarzende Schritte, das unheimliche Echo von Stimmen, die vielleicht gar nicht da sind. Capra nutzt nicht nur ihre Stimme, sondern auch Theremin, Blüthner-Flügel und elektronische Effekte, um eine Atmosphäre zu erschaffen, die irgendwo zwischen düsterem Hörspiel, verstörendem Angst-Pop und okkulter Messe pendelt. Besonders gruselig wird es mit Mittagsglocken, denn was klingt harmloser als Glockenschläge zur Mittagszeit? Doch wenn Capra sie in ihre Kompositionen einbindet, verwandeln sich die vermeintlich harmlosen Klänge in Vorboten des Unheils. Schritte auf einer verfallenen Treppe, das ferne Echo einer Kirchturmuhr – es fühlt sich an, als würde man in eine Zeitkapsel gesogen, die in einer längst vergessenen, aber verdammt unheimlichen Realität endet.

Der Abschluss – und Höhepunkt – ist Hinterkaifeck. Hier kulminiert alles: die dunkle Elektronik, die Geisterstimmen, die beklemmende Atmosphäre. Doch anders als ein reines Industrial- oder Ambient-Album steckt hier eine Geschichte drin – eine, die sich immer mehr verdichtet, bis man am Ende nicht mehr weiß, ob man wirklich allein im Raum ist. Die Hinterkaifeck Chroniken ist kein Album für schwache Nerven, aber perfekt für alle, die düstere Klangexperimente, morbide Geschichten und eine extra Portion Gänsehaut lieben. Wer sich also traut, durch die Tür zu treten – viel Spaß im Schattenreich!

Die Hinterkaifeck Chroniken – Mehr Gänsehaut als ein frisch gerupftes Huhn
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