Die Kanadier von Delica-M können auf mehr als zehn Jahre Bandgeschichte und bisher fünf Alben in ihrem Heimatland zurückblicken. Das Projekt besteht aus Mastermind Herman Wang, Sängerin Emily Burt, Gitarrero Richard Sung und Keyboarder Steve Benesko. Ihr neues Album "Driftbetween" wird erstmalig auch in Deutschland veröffentlicht und gleichzeitig hat man sich vorgenommen, in kürzeren Intervallen Alben zu veröffentlichen, die dafür etwas kürzer als normale Alben ausfallen werden. "Driftbetween" macht hier mit nur acht Songs den Anfang. Mit "Calm The Weather" beginnt "Driftbetween" mit angenehmen Wave-Feeling, allerdings plätschert der Song schon nach kurzer Zeit relativ belanglos und ohne richtigen Höhepunkt vor sich hin, "Automatic No" beginnt mit netten elektronischen Sequenzen und auch der Refrain weiss hier zu gefallen. "Syren" allerdings ist alles andere als sirenenhaft und auch die Stimme von Emily Burt kann alles andere als begeistern: Zu dünn. Die nächsten Songs sind recht nett, aber finden auch nicht das Moment, das einen begeistert zurücklässt. Die Ballade "Better Believe This" gefällt mir dann auch so garnicht. Das sperrige "Ego Games" und das finale "Pick Up" beginnen da wieder interessant, verflachen aber im weiteren Verlauf dann zusehends. Kürzere Alben in kürzeren Abständen sind meines Erachtens eine Gratwanderung, besonders wenn die Substanz so ist, wie auf dem aktuellen Silberling. Musikalisch nicht wirklich schlecht, ist "Driftbetween" jedoch songwritingtechnisch aber auch keine Offenbarung und die weiblichen Vocals lassen mich nicht in Jubelstürme ausbrechen. Ich lobe mir die Bands, die sich die nötige Zeit lassen, um dann auch tatsächlich Platten mit Hand und Fuß zu veröffentlichen, die auch zu begeistern vermögen. Von Begeisterung bin ich bei Delica-M und "Driftbetween" recht weit entfernt.