Susanne hatte die Ehre im Februar 2003 das Album "Shockwave", welches sich zu damaliger Zeit sogar unter die ersten 5 Plätze der DAC (Deutsche Alternative Charts) mischte, zu testen. Nach über 2 Jahren, genauer gesagt am 29. August 2005 bescherte uns das kanadisch-italienische Duo "Decoded Feedback" (DF), ein neues Werk, namens "Combustion" welches ähnlich hohe Erwartungen erfüllen soll/kann? Nun, ich kann es jetzt schon vorweg nehmen, das Album hat sich momentan eine Top 10 – Platzierung in den DAC erarbeitet. Auf heutige Modeerscheinungen aus dem Future-Pop und Dance-Sektor verzichten DF vollends, was aber durchaus positiv als Treue zur eigenen Stilrichtung ausgelegt werden kann. Nach einer kurzen Hörstudie des Albums wird eines klar, umfangreiche Akzente in Form von Industrial-, Breakbeat-, EBM- und etwas Synthiesound sorgen für sehr viel Ausgangsdynamik. Passende Samples in Form von kurz gesprochenen Dialogen bereichern die dunklen Klanglandschaften zusätzlich. Das wichtigste Klangorgan von Marco Biagiotti klingt alles andere als weichgespült, nein die teilweise äußerst stark verzerrte und raue Stimme wirkt sehr aggressiv. Da kommt der Titel "That’s all you want" mit dem klaren Gesang des Frontmannes und des etwas gemäßigten Takttempos völlig entspannt beim Hörer an. Besonders gelungen, eher gesagt ansprechend, finde ich das "fast" instrumentale "Psy-Storm", da hier sehr viele gesprochene Samples eingebaut wurden und sogar E-Gitarren-Riffs kombiniert mit einem Acid-Vibe die vordergründigen Elemente bilden. Das ist übrigens neben "Hyberia" der einzige Beitrag dieser Scheibe ohne Herrn Biagiotti’s Stimme. Auch "Supernova" fesselte mich, da hier ein sehr starker aber musikalisch interessanter Kontrast zwischen weichen Synthie-Melodien und Marco’s Gesang existiert. Das ruhige "Reflection of sine", was auch den Abschluss der CD bildet, wirkt sehr entspannt gegenüber den sonst aggressiven Tracks und eignet sich nach so viel musikalischer Hektik wunderbar zum Träumen und Abschalten. Alle Tracks sind tanzflächen-optimiert und wirken wie dunkle Perlen für den düsteren Tanzbunker. Für besonders flinke Füße eignen sich "Combustion", "2 Faces" und "Slut-Trash". Als weitere Bereicherung enthält die Compact Disc noch ein Cover von "Sacrilege" von "Mentallo and the Fixer" und eine Remix-Version des auf der Technophoby-CD enthaltenen Tracks "Birth of a Nation". Ob der Silberling mit diesen Stücken künstlich gefüllt werden sollte, lasse ich unkommentiert zwischen den Zeilen stehen. Eine audio-visuelle Zugabe gibt es in Form des Videos zu "Hyberia". Fazit: Ein insgesamt sehr aggressives, kraftvolles Werk, welches es vermag Hass und Gefühl zugleich auszudrücken. Mir persönlich war die verzerrte Stimme von Marco stellenweise zu aufdringlich und die CD erreichte mich erst nach mehreren Hör-Session’s. Wer jedoch diesen stimmlichen Sound in Kombination von EBM und Industrial mag, dem kann ich eine uneingeschränkte Kaufempfehlung erteilen. Live kann man DF bis Mitte November 2005 in Kombination mit "Accessory" oder auf der "Out of Line Festival Tour" erleben.